Templer - Blog

⚔️ Der Templerprozess

Der politischer Prozess, dessen Protagonisten
König -Philipp IV., der Schöne, von
Frankreich, der königliche Großsiegelbewahrer
Wilhelm -Nogaret und Papst Klemens V. waren.
Wenn von Templerprozess gesprochen wird
ist damit eine Reihe von Untersuchungs- und
Prozessverfahren gemeint, durch die die Schuld
des Ordens nachgewiesen werden sollte (-»Untergang
der Templer):
1. Verfahren die von Philipp IV. veranlasst wurden,
und zur Vorverurteilung des Ordens
führen sollten; wurden vor 1307 meistens in
Corbeil durchgeführt.
2. Inquisitionsverfahren und Folter durch den
Dominikaner -^Wilhem Imbert in Paris, unmittelbar
nach der Verhaftung der Ordensmitglieder
(1307).
3. Inquisitionsverfahren in ganz Frankreich
durch die Diözesanbischöfe unter der Leitung
Wilhelm Imberts (1307).
4. Untersuchungen der königlichen Vögte ohne
Zuziehung der Geistlichkeit (1307).
5. Verhöre in -»Poitiers im Mai und Juni 1308
um durch die hier erpressten Aussagen auch
für den Papst glaubwürdige Beweise zu erhalten.
Diese Phasen (1.-5.) des Verfahrens müssen als
kirchenrechtlich ungültig bezeichnet werden.
6. Verhör von 72 Templern in Poitier.
7. Verhöre des Großmeisters und der Ordensoberen
in -»Chinon.
Die Phasen 6.) und 7.) können als erlaubte Voruntersuchungen
für den eigentlichen Prozess betrachtet
werden.
8. Imbert und die Diözesanbischöfe erhielten
ihre Befugnisse vom Papst zurück und führten
1308-1309 ihre Inquisitionsverfahren in
Sens, Reims, Rouen, Tours, Bourges, Bordeaux,
Narbonne und Lyon durch, um
9. der päpstlichen »Achterkommission (Generalkommission),
die in Paris tagte, Beweismittel
zu entziehen. Die Achterkommission
ist als Voruntersuchung für den Prozess gegen
den ganzen Orden eingesetzt gewesen,
um entsprechende dem König dienliche Beweismittel
für die Verurteilung herbeizuschaffen.
10. Die Diözesanbischöfe veranlassten die erneute
scharfe Anwendung der »Folter um
dadurch möglichst viele belastende Aussagen
von den einzelnen Templern zu erhalten.
Die fraglichen Aussagen beim Prozess waren im
wesentlichen auf die, dem Verhör vorangegangene
Anwendung der Folter, Einschüchterung,
Bestechung und auch der Fälschung von Dokumenten
und Protokollen zurückzuführen. Viele
der gemachten Aussagen wurden von den Ordensbrüdern
zurückgenommen; die Geistlichkeit
verbrannte diese „Rückfälligen“ ( »Relaps)
im Sinne des Königs auf dem Scheiterhaufen. So
wurde die Grundlage für den Papst vorbereitet,
damit dieser den Orden beim -»Konzil von
Vienne auflösen konnte.

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