Templer - Blog

⚔️ Die Flucht nach Schottland

Ein anderer Fluchtpunkt lag viel näher und nicht
sosehr in der fantastischen Gedankenwelt eines
Erich von Däniken. Schottland unter Robert
Bruce musste den Templern als ideale Zuflucht
erscheinen. Denn es war über Land schwer, über
den Seeweg dagegen leicht und gefahrlos zu erreichen.
Zudem war Robert Bruce wegen des
Mordes an seinem Widersacher John Comyn
vom Papst exkommuniziert worden und daher
dem Einfluss der christlichen Welt entzogen. Es
bestand daher auch aus diesem Grund keine Gefahr
der Verfolgung und der Gefangennahme wie
in anderen christlichen Ländern. Robert Bruce
war zu dieser Zeit, in der er den Kampf um die
Unabhängigkeit Schottlands führte, sicher über
jede Unterstützung durch kampferprobte Ritter
dankbar. Er war nach der Niederlage gegen
Eduard I. bei Methwen 1306 in das Hochland von
Argyll geflüchtet, um hier und in Ulster neue
Kräfte für den Befreiungskampf zu sammeln. War
die Niederlage in Methwen in offener Feldschlacht
erfolgt, sollte nun eine andere Taktik
zum Erfolg führen. Die im Heiligen Land von den
Sarazenen praktizierte und von den Templern
übernommene Kampfweise erschien dem König
am erfolgversprechendsten. Gepaart mit der von
den Templern geübten strengen Disziplin sollte
der Sieg mit leichter Reiterei und Bogenschützen
errungen werden. Man darf annehmen, dass die
in dieser Kampfweise erprobten Tempelritter als
Ausbilder für die Armee des Robert Bruce gedient
haben. Am 24. Juni 1314 bei Bannockburn,
am Tag des heiligen Johannes, wurde Eduard II.
tatsächlich besiegt. Die Templer sollen durch ihr
offenes Eingreifen in die Schlacht wesentlich zum
Sieg beigetragen haben. Das plötzliche Auftauchen
der Templer in ihrer Ordenstracht, mit dem
wehenden schwarz-weißen Banner soll die
Engländer so sehr in Schrecken versetzt haben,
dass sie in panischer Flucht die Kampfstätte verlassen
hätten.
Im Hochland von Argyll in Kilmartin sind
heute noch anonyme, beinahe schmucklose mit
eingemeißelten geraden Schwertern und freimaurerischen
Symbolen versehenen Grabplatten zu
finden. Die freimaurerischen Symbole weisen auf
Mitglieder der dem Templerorden angeschlossenen
Baugilde, der „Söhne“ oder „Kinder Salomons“
hin, die wie die Ritter als Ordensangehörige
verfolgt wurden. Ob oder wie lange der Orden
in Schottland weiterexistierte ist nicht bekannt.
Baron Karl von Hund und andere Quellen erwähnen
den Ritter Pierre d’Aumont als Nachfolger des
Jaques de Molay nach dessen Tod am Scheiterhaufen
im Amt des Großmeisters. Aumont, Präzeptor
der Auvergne, soll mit zwei weiteren Präzeptoren
und sieben Rittern über Irland nach
Schottland auf die Insel Mull geflohen sein und
sich dort mit anderen geflohenen Templern unter
der Führung eines George Harris zusammengeschlossen
haben.

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