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⚔️ Die Rolle des Papstes bei der Auflösung des Ordens

Die Rolle des Papstes
Klemens V. versuchte halbherzig und daher mit
mäßigem Erfolg, gegen die Vorgangsweise des Königs
zu protestieren. Mit den durch Folterungen
erpressten Geständnissen konnte Philipp schließlich
doch den Papst zum Vorgehen gegen den Orden
zwingen.
Die Machtlosigkeit des Pontifex wird auch
durch die Tatsache dokumentiert, dass der Bischof
von Sens, Philipp de Marigny, ohne Zustimmung
des Papstes 1310 „rückfällige“ Templer auf
„langsamem Feuer“ verbrennen ließ. Die von Klemens
zur Untersuchung der Schuld des Templerordens
als Gesamtes eingesetzte Kommission kam
dadurch ins Stocken und beendete ihre Tätigkeit.
Unter dem Druck des Königs berief der Papst
1312 das Konzil von Vienne ein und löste den Orden
auf. Die Verurteilung Jaques de Molays und
Gottfried de Charnays behielt sich Klemens selbst
vor, überließ jedoch auf Drängen Philipps das Verfahren
einer Kommission bestehend aus drei königstreuen
Kardinälen. Diese verurteilten am 18.
März 1314 die beiden Würdenträger vor der Kirche
Notre Dame in Paris aufgrund ihrer ersten
Geständnisse zu lebenslanger Haft.
Doch unmittelbar nach der Urteilsverkündung
widerriefen beide und erklärten alle gegen sie
selbst und gegen den Orden gerichteten Anschuldigungen
für falsch. Auf Betreiben Philipps wurden
beide noch am gleichen Tag als rückfällige
Ketzer auf der Seineinsel, am heutigen Place Dauphine,
verbrannt.
In der Chronik Gottfrieds von Paris, der Augenzeuge
gewesen sein will, wird die Hinrichtung
so dargestellt:
„Danach bestiegen Molay und der normannische
Meister (Charnay) gegen die Vesperstunde den
Holzstoß, der nur langsam in Glut gesetzt wurde,
um ihre Qual zu vermehren. Die Bitte, dass man ihr
Antlitz dem Bilde der Mutter Gottes zuwende, und
ihnen die Handfesseln löse, um sie zum Gebet falten
zu können, fand Gewährung. Den Orden preisend
und seine Reinheit versichernd, riefen sie
Gottes Gnade anforderten von ihm, dass er ihren
Tod räche, und schieden so aus dem Leben.“
Die Feinde des Ordens überlebten das Ende
der beiden Würdenträger nur kurz. Klemens V.
starb am 20. April 1314 unter entsetzlichen Qualen.
Philipp der Schöne hatte noch im gleichen
Jahr einen Reitunfall, verfiel in schweres Siechtum,
und starb am 29. November. Wilhelm de Nogaret
war bereits 1313 unter ungeklärten Umständen
umgekommen.

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