Templer - Blog

⚔️ Die Templerkirchen

Alle Templerniederlassungen,
wie groß sie auch waren, verfügten über eine Gebetsstätte.
Sie dienten ursprünglich allein den
spirituellen Bedürfnissen der Ordensbrüder. Später
öffneten sie ihre Kirchen und Kapellen zum
Ärger des Weltklerus auch der Nachbarschaft. In
weiterer Folge sollten die Ordenskirchen das organisatorische
Gerüst der Pfarrsprengel bilden.
Es werden drei Baugrundtypen unterschieden.
Die einfachste war die einschiffige über einem
rechteckigem Grundriss mit einem Tonnengewölbe
mit wulstförmigen Gurtbögen gedeckte
Ordenskirche mit einem rechteckigem Chorabschluss
(Länge 15- 20 Meter, Breite 5- 7 Meter).
Der meist fensterlose Bau besaß lediglich drei
kleine Obergadenfenster am rechteckigen Chorabschluss.
Diese Form war hauptsächlich in Mittel
und Westfrankreich traditionell, auch die
Burgkapellen Kataloniens, Aragons, Kastiliens
und im Heiligen Land entsprachen diesem Typus.
Der zweite Bautyp ergänzt den Grundtyp
um eine Apsis mit halbkreisförmigen Grundriss
und halbkugelförmigem Abschluss und war eher
in Südwestfrankreich vertreten. Die dritte Bauform
war der Zentralbau, der sich vom Kreis oder
dem Polygon ableitete. Der Zentralbau wurde nur
für bedeutende Komtureien errichtet. In Frank
reich war die erste Kirche des „alten Tempels“ all
Rundbau mit einer Kuppel konzipiert; Laon besitzt
eine Templerkirche mit achteckigem Grundriss
und laternenartigem Dachaufbau. In England
gibt es mehrere Beispiele: Old Temple in
London, Temple Bruer (Lincolnshire), Douvres,
Bristol, Garvey und Asklaby; in Spanien Segovia
und in Portugal Tomar. Nach dem französischen
Architekten und Kunsttheoretiker Violet-le-Diu
leiteten die Templer die Bauproportionen von einer
geheimnisvollen Alchemie der Zahlen ab.
Entsprechend der Vorstellungen des -Bernhard
von Clairvaux waren Kapellen und Kirchen völlig
schmucklos. Die Fresken in der Kapelle von
Cressac (Charente) und San Bevignato in Perugia
stellen eher eine Ausnahme dar (-»Ordenskapellen).

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