Templer - Blog

⚔️ Fürstentum Antiochia

Der Gründung des Fürstentums (1098) ging die Erroberung der Stadt Antiochia voraus, die so gut befestigt war, dass sie nur durch Verrat an die Kreuzfahrer fiel. Nachdem diese (wie auch später in Jerusalem) unter den Einwohnern ein wahres Blutbad angerichtet hatten, wurden sie ihrerseits von moslemischen Truppen belagert, deren Übermacht so groß war, dass sich unter den Kreuzfahrern, die sich bereits von Pferdefleisch und Schuhen ernährten, Resignation breitmachte.
Ein Mönch namens Peter Bartholomäus behauptete, der Hl. Andreas sei ihm in Visionen erschienen und hätte ihm die Stelle in der Statdt gezeigt, unter der die Lanze zu finden sei, mit der man den gekreuzigten Jesus in die Brust gestochen hätte. Nach langem Graben in der beschriebenen Kirche war er tatsächlich auf etwas gestoßen, das wie eine abgebrochene Lanzenspitze ausgesehen hatte…
Im Mittelalter glaubte man nicht nur an Himmel und Hölle, sondern auch an die Macht von Reliquien, insbesondere an das „Wahre Kreuz Christi“, das z.B. in der Schlacht bei Hattin mitgeführt wurde und (entspr. dem mittelalterlichen Wunderglauben) ein triftiger Grund war, den ungleichen Kampf gegen Saladin aufzunehmen. Auch in diesem Fall griff man todesmutig die Belagerer an, und das Wunder geschah: das gewaltige Heer der Moslems, das selbst dem damaligen byzantinischen Kaiser Furcht einzujagen schien, ergriff die Flucht! Trotzdem zweifelte man in der Folge an der Echtheit der Reliquie, und besagter Mönch unterzog sich mit seiner Lanzenspitze einem Gottesurteil, bei dem er so schwere Verbrennungen erlitt, dass er eine Woche später starb. Andere wiederum behaupteten, er wäre aus den Flammen unbeschadet hervorgetreten und wäre erst von seinen Widersachern so übel zugerichtet worden…

1147 dringt Nur ad-Din ins Fürstentum ein und erobert östlich gelegene Gebiete.
Zwei Jahre später wird Raimund von Antiochia in einer Schlacht gegen den Zengiden-Herrscher getötet, dem in Syrien dann die Ayyubiden unter Salah ad-Din’s Führung folgen, der zum großen Helden des Islams aufsteigen sollte.

1268 erfolgt die Einnahme der Stadt und des Fürstentums durch den Mamlukensultan Baibars, einem weiteren großen Heerführer, der trotz seines aufsehenerregenden Sieges gegen die gefürchteten Mongolen und weiterer militärischen Erfolge im Westen eher unbekannt ist.

Schreibe einen Kommentar