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⚔️ Komturei Saint-Etienne de Renneville (Frankreich)

Die Niederlassung befindet sich in der heutigen Gemeinde Saint-Colombe-la-Commanderie im Département Eure. Es war eine der beduetendsten Komtureien der Templer der Region. Dependancen befanden sich unter anderen in Puthenay, Pont-de-l’Arche, Evreux und Neubourg. Auch einige Kirchenpatronate gehörten zu Saint-Etienne de Renneville. Die Häuser von Brettemare und Beaulieu, zu Johanniterzeit Unter-Komtureien, waren zu Templerzeit vielleicht selbständige Niederlassungen.

Der Grundstock der Niederlassung gelangte mit einer Schenkung Richard d’Harcourts, Herr von Renneville, Mitte des 12 Jh.s in die Hände des Ordens. Im Jahre 1200 bestätigt Robert d’Harcourt die Schenkung seines Onkels und übereignet ihnen zusätzlich die Kirche von Tilleul-Lambert mit ihrem zugehörigen Landbesitz, sowie das Lehen von Puthenay. Neben der Familie Harcourt, zeichneten sich die Harenc durch große Wohltätigkeit aus. Bis in die zweite Hälfte des 13. Jh.s folgten weitere Schenkungen; die Domäne wurde aber, vor allem ab der zweiten Hälfte des 13. Jh.s, auch durch Ankauf und Gütertausch vergrößert und bereinigt. Die noch erhaltenen Urkunden weisen den Höhepunkt der Schenkungen in die Jahrzehnte von 1210 bis 1240. Zu Beginn des 14. Jh.s besaß die Komturei, inklusive der Dependancen, Land von ungefähr 520 ha.

Zum Zeitpunkt der Verhaftung der Templer 1307 waren außer dem Komtur vier weitere Ordensbrüder in diesem Haus. Auch Saint-Etienne de Renneville gelangte nach Auflösung des Templerordens in den Besitz der Johanniter.

Das Versprechen, den Templern eine dem Hl. Stephan geweihte Kapelle zu errichten, gehörte bereits zur ersten Schenkung Richard d’Harcourts. Im Laufe des 13. Jh.s wurde diese ursprüngliche Kapelle erweitert oder neu errichtet: archäologische Funde zeigen ein großes Langhaus mit sechs oder gar sieben Jochen und halbrunder Apsis. Auf den Fenstern der gotischen Kirche befanden sich diverse Templerdarstellungen, die noch 1726 im Mercure de France vermerkt wurden. Während der Revolution wurde die Kapelle komplett zerstört.

Neben der Kapelle besaß die Komturei noch ein großes doppelstöckiges Konventsgebäude, im 18. Jh. genannt ‚Le Vieul Harcourt‘ – wa wahrscheinlich macht, das es aus Templerzeit stammt und sogar Teil der urpsrünglichen Schenkung war. Erstmalig erwähnt im 15. Jh., war es schon Mitte des 18. Jh.s nicht mehr existent. Die gesamte Niederlassung war ummauert. Die heute noch erhaltene Scheune stammt aus dem 15. Jahrhundert.

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