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Ältestes christliches Kloster in der Wüste freigelegt

Es stammt aus dem vierten Jahrhundert und ist das älteste bekannte christliche Kloster in Ägypten: Die sensationelle Entdeckung, die im vergangenen März veröffentlicht wurde, ist das Ergebnis einer französisch-norwegischen archäologischen Mission unter der Leitung des „Institut français d’archéologie orientale“ beim Fundort Tal Ganoub Qasr-al Agouz in der Oase Bahariya. Wir sprachen mit dem Leiter der Mission, Victor Ghica.

Es dauerte jahrelang, obwohl Archäologen schon vor längerer Zeit vermuteten, dass sie an der Fundstelle etwas Bedeutendes finden würden. Viele Faktoren hinderten sie daran, mit den Ausgrabungen zu beginnen: zu den politischen und bürokratischen Hürden kam auch noch die Corona-Pandemie hinzu. „Was wir gefunden haben, ist ein Klosterkomplex, der nicht auf eine zönobitische, also eine in einer Klostergemeinschaft lebende Gruppe hinweist, sondern auf eine idiorhytmische. Damit werden in den Ostkirchen jene monastischen Gemeinschaften bezeichnet, in der jeder Mönch als Eremit für sich lebte“, erklärt der Leiter der Archäologengruppe, Victor Ghica, von der „Norwegian School of Theology, Religion and Society, gegenüber Vatican News“. Ghica ist Experte für spätantike Archäologie, Christentum des vierten Jahrhunderts und koptische Papyrologie. „Wir haben es also nicht mit einer einzelnen Gemeinschaft zu tun, wie wir es aus der klösterlichen Tradition gewohnt sind,“ so sein Fazit.

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