Templer - Blog

Andere Länder, andere Sitten

Was sich nach einem Todesfall auf den Philippinen so alles abspielt.
Zunächst kommt die Leiche so schnell wie möglich ins Bestattungsinstitut. Dort wird das Blut im Arteriensystem durch Formalin ersetzt. Das verhindert den Verwesungsprozess, denn das verstorbene Familienmitglied wird eine Woche lang im Haus im offenen Sarg ausgestellt, damit jeder von Angesicht zu Angesicht Abschied nehmen kann. Auch Kinder sehen den Leichnam und lernen schon früh, dass der Tod Teil des Lebens ist. Er ist kein Tabu, und Traumatisierungen sind mir nicht bekannt.
Eine Woche lang wird also der/die Tote aufgebahrt, bevor er/sie begraben oder kremiert wird. Rund um die Uhr sitzt abwechselnd immer ein Familienmitglied am Sarg, damit er/sie sich nicht allein fühlt. Ist so Tradition. Auch Tradition ist, dass abends Verwandte, Nachbarn, Freunde, Neugierige kommen, nicht nur, um zu essen und zu trinken, sondern um Karten oder Mahjong zu spielen. Das wird nicht als ungebührlich betrachtet. sondern die von jedem Spieler in jeder Spielrunde zu zahlende Spielgebühr ist eine wichtige Einnahmequelle, um die horrenden Beerdigungskosten zu decken.

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