Templer - Blog

Aufgabenteilung unter den Orden

Es wäre verwunderlich, wenn der heilige Bernhard nicht
auch diesen Orden für seine Pläne benützt hätte – und zweifellos
tat er es, aber nichts davon sickerte durch – , wie es etwa
mit seinen Anweisungen für den Deutschritterorden geschah.
Diesem stellte er die Aufgabe, die Grenze der Christenheit im
Osten Europas zu sichern.
Als der Hohenstaufer Friedrich II., der sich für die Weltherrschaft
ausersehen sah, alle Gebiete dem Germanischen Reich
einverleiben wollte, folgten die Deutschritter, die wegen ihrer
Herkunft und der Lage ihrer Ordensburgen Beschützer der
Ostverbindungen waren, seinem Ruf. Die Templer jedoch
weigerten sich entschieden, während die Hospitaliter zögerten,
ohne jemals klar Partei zu nehmen.
Allerdings weigerten sich der Grossmeister der Hospitaliter
genauso wie der Grossmeister der Templer, die Krönung
Friedrichs II. zum König von Jerusalem durch ihre Gegenwart
gutzuheissen.
Für die Hospitaliter sind ihre Grundbesitzungen, Bauernhöfe
und Komtureien nur Proviantierungsstationen oder Reservelager
ihrer Armee, manchmal sogar Erholungsstätten für
betagte oder verwundete Ritter. Sie tragen den roten Mantel
und das weisse Malteserkreuz. Aber es scheint, dass hinter
diesem Emblem kein esoterischer Bezug steckt. Kein geheimes
Zeichen, keine Geheimschreibekunst (wenn sie auch eine
für militärische Aktionen haben mussten) , kein «Baphomet»,
nicht irgendwelche Idole.
Ihre ritterlichen Leistungen, die sie unter einer leichteren O r densregel
als die Templer vollbrachten, sind unbestritten.
Und die Achtung, die ihnen bis zum Ende des 1 S.Jahrhunderts
entgegengebracht wurde, bescheinigt genügend den
Wert ihres Beispiels. Aber vielleicht war dies eben genau jene
Rolle, die Rittern mit gutem Willen, die eben nur so und
nicht anders handeln konnten, angepasst war.
Obwohl der heilige Bernhard ausdrücklich bestimmt hatte,
dass der Geburtsadel nicht bei der Aufnahme im Templerorden
bevorzugt werden sollte, so ist doch offensichtlich, dass
die bewaffnete Ritterschaft aus dem Adel kam. Der Grund
dafür ist sehr einfach: um Kämpfer heranzubilden, wird man
die geeigneten Menschen dafür in einer kampferfahrenen
Kaste suchen.

Die Bürger waren seit der Besetzung durch die Barbaren von
jedem Umgang mit der Waffe ausgeschlossen. Die adlige
Klasse aber wurde von Kindheit an im Waffengang trainiert.
Eine logische Ausnützung der Zuständigkeit, nichts
weiter.
Was nun die Ausschliessung der unehelichen Kinder bei der
Aufnahme in den Orden betrifft, so war dies zweifellos als
Absperrung gegen jeden Versuch von hochgestellten Persönlichkeiten,
ja sogar von Königen, gemeint, die gern die Abteien
als Pfründe für ihre Kinder «von linker Hand» auswählten.
Mit dem entsprechenden Druck von oben endete dies
meist damit, dass die Äbte mehr auf irdischen Wohlstand als
auf das Heil der Menschheit bedacht waren.

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