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Bereitet Franziskus seine Nachfolge vor?

Bereitet Papst Franziskus bereits das nächste Konklave vor – und hat er dabei einen bestimmten Nachfolger im Sinn? Diese Fragen stellten sich Vatikan-Experten, als der Kirchenstaat vor Kurzem einige Personalentscheidungen bekannt gab. Vor allem die Beförderung von Kardinal Tagle sorgte für Aufsehen.

“Das habe ich nicht erwartet.” Mit diesen Worten reagierte Kardinal Luis Antonio Tagle in einer Video-Botschaft auf seine Beförderung innerhalb des Kardinalskollegiums. Papst Franziskus hat den philippinischen Erzbischof vor Kurzem zum Kardinalbischof ernannt und damit in den Leitungszirkel der derzeit 222 Purpurträger berufen. “Ich weiß, dass ich dabei nicht allein bin”, begründete Tagle seine Einwilligung in die Übernahme dieser neuen Aufgabe – und in der Tat gibt es neben ihm derzeit 13 weitere Kardinalbischöfe.

Sie stellen die oberste der drei Klassen dar, in die sich das Kardinalskollegium unterteilt. Entsprechend der sakramentalen Weihestufen gibt es ferner Kardinalpriester und Kardinaldiakone. Diese Ordnung ist jedoch eine reine Ehrenrangfolge und geht auf die Zeit zurück, als der Bischof von Rom noch von Klerus und Volk in sein Amt gewählt wurde. Weil der bestimmte Kandidat durch die Oberhirten der umliegenden Bistümer geweiht wurde, hat sich zudem die Tradition erhalten, sechs Kardinalbischöfe zu ernennen, denen eine dieser sogenannten suburbikarischen Diözesen ehrenhalber zugeordnet wird.

Da die Anzahl der Kardinäle insgesamt in den vergangenen Jahrzehnten kontinuierlich gewachsen ist, wurde auch die Klasse der Kardinalbischöfe mit der Zeit erweitert. 1965 kamen mit Rom unierte orientalische Patriarchen hinzu und 2018 beförderte Papst Franziskus erstmals vier Purpurträger mit einem einmaligen Erlass in den Rang eines Kardinalbischofs. Diese Ernennungen wurden damals unter Vatikan-Experten als Weichenstellung für die nächste Papstwahl gewertet. Denn die Kardinalbischöfe wählen aus ihrer Mitte den Kardinaldekan für eine Amtszeit von fünf Jahren.

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