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Chaos am Krypto-Markt

Das Geschäftsmodell des DeFi-Sektors hat der Gründer der Börse FTX, Sam Bankman-Fried (im Krypto-Jargon „SBF“) vor ein paar Monaten ungläubig staunenden Bloomberg-Reportern als ein großes Ponzi-Spiel (Kettenbrief) beschrieben: Start-ups deklarieren einen Softwarecode als Blockchain-basiertes Geld oder Vermögenswert („Token“) und verkaufen diesen gegen USD an leichtgläubige Investoren mit Hilfe von Narrativen („digitales Gold“, „Inflationsschutz“, etc. pp.). Durch die Nachfrage nach dem Token steigt sein Preis. Der Token kann dann wiederum als Grundlage zur Kreditvergabe im DeFi-Sektor verwendet werden, durch die der Emittent des Tokens hohe Zinserträge generiert.

Wie Warren Buffet einmal sagte: „Wenn die Flut der Konjunktur weg ist, sieht man, wer keine Hosen anhat.“ Dies trifft auch auf den Krypto-Sektor in einem zunehmend härteren Zinsumfeld zu. Es ist nicht auszuschließen, dass wir in den nächsten Quartalen weitere Turbulenzen im Krypto-Sektor erleben werden.

Da der Krypto-Sektor und der traditionelle Finanzsektor bislang nur wenig verzahnt sind, dürften die Auswirkungen der Verwerfungen (hoffentlich auch weiter) im Krypto-Sektor verbleiben und nicht auf den TradFi-Sektor ausstrahlen.

Es ist unbedingt notwendig, den Krypto-Sektor weiter zu regulieren. Bei Blockchain handelt es sich um eine Technologie mit vielen positiven Potenzialen. Eine Blockchain ist aber auch nur eine andere Art einer Datenbank. Nur weil ein Teil des Finanzsektors mit dieser Art der Datenbank operiert, heißt nicht, dass er nicht genauso wie der TradFi-Sektor reguliert sein sollte.

Für die Anleger heißt es weiterhin:

• Man sollte prinzipiell nur in das investieren, was man versteht.
• Wenn man in Krypto-Assets investiert, sollte man sich bewusst sein, dass man alles verlieren kann.
• Daher sollte man – wenn überhaupt – nur einen geringen Teil des Vermögens in Krypto-Assets investieren.

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