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Das Straßennetz der Templer in Frankreich

Wenn man alle diese Punkte verbindet, entsteht, wie gesagt, ein Gitter, von dem die Hauptwege abzweigen. Diese nun sind sofort auf der Karte zu erkennen.
So ist das Mittelmeer mit dem Ärmelkanal durch zwei Wege verbunden. Der eine führt am Haupthaus von Paris vorbei, der andere am Haupthaus von Payns. Der erste beginnt in Marseille und führt über Arles, Nimes, Ales, Le Puy, Lezoux, Saint-Pourpain-sur-Sioule, Pougues, Nemours, Paris, Tille-pres-Beauvais und Abbeville und endet
in der Nähe von Berk bei einem Ort, der Le-Temple-surl’Autie hieß.

Ich vermute, daß er bis nach Boulogne und Calais weiterging, wo man sich normalerweise nach England einschiffte. Die zweite Route beginnt ebenfalls in Marseille, verbindet
Avignon mit dem Weiher von Berre, steigt das Rhonetal am linken Flußufer hoch, geht aber nicht entlang der Rhone weiter, sondern führt an Lyon, Belleville, Mäcon, Chalon,
Troycs und Payns vorbei und verbindet wieder Abbeville mit Compiegne und Montdidicr.

Zwischen diesen beiden Straßen gibt es einen Verbindungsweg, durch den es möglich war, im Winter nicht den Weg über das Zcntralmassiv zu nehmen, sondern über Bourbon- Lancy und Auxerrc, nahe an Saint-Etienne vorbei, zu reisen. Dort teilte er sich. Einer führte nach Payns, der andere nach Paris.

Schließlich wurde der Weg von der Provence nach Chälons durch eine Alpenroute über Grenoble, Voiron und Bourg verbunden.

Zum Ärmelkanal und der Bretagne führte eine Route durch das Thau-Becken, dann hinauf über Espalion und Riomes- Montagnes, parallel dazu verlief eine Straße nach Indre
(franz. Departement) bis Villandry, führte dann an Le Mans, Balleroy und Cotentin vorbei bis Saint-Vast-la- Hougue und Valcanville in der Nähe von Barfleur. Ab Mans
geht eine Abzweigung nach der Bretagne über Rennes, Saint- Malo, Saint-Cast und Saint-Brieuc.

Eine andere Route führt vom Thau-Becken über Montauban nach Bordeaux. Ab Damasan lief sie mit einem anderen Weg, der von Port-Vendres über Perpignan und Toulouse kam, zusammen.

Die von Westen nach Osten quer durchlaufenden Routen münden alle in Ubergänge oder Gebirgspässe: So die Straße von Flandern nach Straßburg, die durch eine Parallelstraße von Berk nach Colmar ergänzt wurde, so der Weg von der unteren Seine (man schiffte sich in Caudebec ein) zum J u ra über den Süden oder Norden von Paris, Payns, Troycs und Besanpon.

Sie vereinigten sich dann zur Route, die durch die Bretagne, an Rennes, Le Mans, Orleans und Auxerre vorbeiführte.

Eine andere Route an der unteren Loire, die zu denselben Gebieten des Juras führte, verlief an Nantes vorbei längs der südlichen Loire bis nach Bourgcs, Pougues und Chalon. Von Payns aus verliefen auch verschiedene Routen strahlenförmig nach Osten über die Vogescn und den Jura, zum Südwesten über La Rochelle und Bordeaux.
Nicht zu vergessen die Routen in Richtung der Pyrenäen, zu denen man durch die kreuz und quer laufenden «Zubringer» von Puymaurens, Peyresourde und Somport gelangt.

In die Alpen gelangte man über Restefond, Mont-Genevrc und Mont-Cenis und sicher, obwohl ich zu diesem Teilgebiet keine Unterlagen habe, auch zum Großen Sankt Bernhard.
Aber der Verlauf dieser Routen offenbart etwas wirklich Verblüffendes: Sechs der «großen Wege» strahlen über ganz Frankreich aus. Sie beginnen alle in La Rochelle.

Die gradlinigen Verbindungsstriche im Bild zeigen den Verlauf der Templerstraßen
in Frankreich. Lediglich die Baylies sind namentlich aufgeführt. Außerdem sind jene Komtureien (durch Vierecke) markiert, die Raststationen und «Übergänge» waren. Ihre namentliche Aufzählung hätte die Karte unübersichtlich gemacht, zumal oft auch die
«Scheunen» von den Reisenden besucht wurden. Die Scheunen waren zwar nur einfache Bauerngehöfte, aber gehalten, die gleiche Gastfreundschaft zu gewähren wie die Komtureien. Doch gibt die Karte wenigstens einen ersten Eindruck von dem dichten Netz der Templerwege.

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