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Der geheime Sparer-Enteignungsplan

Das kranke Geld-Experiment der Europäischen Zentralbank (EZB) hat die seit über zehn Jahren bestehende Finanzkrise nicht lösen können. Mit neuen Schulden alte Schulden zu bezahlen, gelingt auf Dauer nicht. Die Zinsen auf null oder noch darunter zu drücken, hat einerseits Banken und Altersvorsorge ruiniert und andererseits die Staatsschulden dennoch weiter steigen lassen. Und sie wird schon gar nicht die Rezession verhindern können, an deren Schwelle wir momentan stehen. Weiterer Negativ-Effekt: Die Fleißigen werden immer ärmer, während die Reichen immer reicher werden.
Sieht die EZB ihre Fehler ein und wird wieder vernünftige Entscheidungen treffen? Nein, meinen die Ökonomen Matthias Weik und Marc Friedrich, sondern es wird noch viel schlimmer kommen:
Die EZB will nicht, dass Geld gespart wird, sie will, dass noch mehr konsumiert wird, um die Konjunktur wiederzubeleben. Das geht am besten mit noch mehr Negativzinsen. Dann werden die Bürger ihr Geld nicht auf Konten und Sparbüchern lassen, sondern es abheben. Doch wie verhindert man, dass sie es zuhause einfach nur horten?
Hier kommt der Enteignungsplan ins Spiel, der eigentlich noch geheim ist, wie Weik und Friedrich in einem Gastbeitrag für „Kapitalschutz vertraulich“ nun enthüllt haben:
Die Ökonomen Ruchir Agarwal und Signe Krogstrup arbeiten für den IWF (Internationaler Währungsfonds). In Zusammenarbeit mit Katrin Assenmacher-Wesche von der EZB schlagen sie folgendes vor:
Es existieren ja bereits zwei Parallelwährungen. Bargeld und elektronisches Buchgeld. Das Buchgeld auf den Konten kann man jederzeit mit Negativzinsen belegen. Bei Bargeld ging das bisher nicht – aber zukünftig: Man legt ganz einfach einen Umrechnungskurs von Bargeld zu Buchgeld fest. „Der Umtauschkurs wird so festgelegt, dass das Halten von Bargeld immer exakt genauso unattraktiv ist, wie wenn man das Geld direkt auf dem Konto lässt. Beispielsweise würde bei einem Negativzins von minus fünf Prozent Bargeld pro Jahr um fünf Prozent gegenüber den Einlagen abgewertet. Nach einem Jahr ist ein Euro Bargeld eben nur noch 0,95 Euro elektronisches Geld wert. Somit ist es vollkommen egal, ob man Bargeld hält oder das Geld auf dem Konto belässt.“
Undenkbar? Ich glaube nicht. Den immensen Schulden der Staaten stehen immense Vermögen der Sparer und Anleger gegenüber. An diesen 6 Billionen Euro (= 6.ooo Milliarden Euro) wird man sich bedienen wollen… Denken Sie immer an den Spruch von Carl Fürstenberg (dt. Bankier, 1850-1923): „Wenn der Staat Pleite macht, geht natürlich nicht der Staat Pleite, sondern seine Bürger.“

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