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Der Staat als Dieb?

Warum erhöht ein Staat, der zusätzliches Geld braucht, lieber Steuern, als dass er Kredite aufnimmt? Weil er Kredite zurückzahlen muss, plus Zins und Zinseszinsen. Steuern dagegen muss er nicht nur nicht zurückzahlen, sondern sie sind Dauereinnahmen.
Steuern erhöhen ist eine innere Angelegenheit des Staates; die Regierung beschließt einfach neue Gesetze – kein Wettbewerb nötig.

Wenn sich dieser Staat aber am internationalen Kapitalmarkt um Kredite bemüht, muss er um die Geldgeber werben, muss sich attraktiv machen und muss sich mit konkurrierenden Staaten herumschlagen, die ebenfalls Kredite suchen.
Manchmal aber erhöht der Staat aber nicht einfach nur die bestehenden Steuern, sondern erfindet neue. Beispiele aus der deutschen Geschichte:

Anno 1902: Kaiser Wilhelm II. lässt „vorübergehend“ die Sektsteuer einführen, um sein Lieblingshobby, die Kriegsflotte, finanzieren zu können (0,50 Reichsmark pro Flasche).
Anno 2016: Die Kaiserliche Marine gibt es seit über 110 Jahren nicht mehr, die Sektsteuer dagegen immer noch (erst 1 DM, jetzt 1 Euro pro Flasche).
Anno 1991: Der Solidaritätszuschlag wird „vorübergehend“ eingeführt, um die deutsche Einheit zu finanzieren.
Anno 2016: Den Soli gibt’s immer noch. Auf die jährlich ca. 12 Mrd. Euro kann der Staat nicht verzichten, auch wenn die Bürger wieder einmal belogen wurden.

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