Templer - Blog

Der Weg des Scheiterns …

Die Soldaten der Sowjetunion kämpften 10 Jahre in Afghanistan.  Tags herrschten die Russen nachts die Mujahideen. (Mujahideen ist ein Begriff, den die Muslime benutzen, um diejenigen zu beschreiben, die sie als Muslime sehen, die auf dem Weg Allahs kämpfen. Das Wort ist von der gleichen arabischen triliteralen Wurzel wie der Dschihad.)

Operation Cyclone war der Tarnname für eine Unternehmung des US-amerikanischen Auslandsgeheimdienstes CIA, die ab Sommer 1979 in enger Zusammenarbeit mit dem pakistanischen Geheimdienst ISI die Bewaffnung, Ausbildung und Finanzierung der afghanischen Widerstandskämpfer (Mudschahedin) zum Gegenstand hatte. Diese bekämpften die seit April 1978 amtierende kommunistische Regierung der Demokratischen Republik Afghanistan und deren Säkularisierungsprogramm und ab Dezember 1979 die sowjetischen Truppen nach deren Intervention in Afghanistan. Die USA verfolgten dabei das Ziel, die Ausbreitung des sowjetischen Kommunismus einzudämmen. Wir trotzen der sowjetischen Agression, hiess es.

Nach 10 Jahren erfolglosen Kampf verliessen die Russen geschlagen Afghanistan. Die russischen Soldaten wurden für einen Krieg verheizt den sie nie verstanden haben. Die Mujahideen kämpften um ihre Heimat. Wofür kämpften die Russen?

Zwei Tage nach der Ermordung Massouds wurden terroristische Anschläge in den USA verübt, die zum Tod von mindestens 2993 Menschen führten und als terroristischer Massenmord angesehen werden. Vier Verkehrsflugzeuge wurden am frühen Morgen des 11. September entführt. Zwei wurden in die Türme des World Trade Centers (WTC) in New York City und eines in das Pentagon in Arlington, Virginia gelenkt.

Nach den Anschlägen vom 11. September 2001 bekräftigte der UN-Sicherheitsrat den Vereinigten Staaten in der Resolution 1368 vom 12. September 2001 das Recht zur Selbstverteidigung. Nach Auffassung der USA und anderer Regierungen verstand man unter Selbstverteidigung den militärischer Einsatz in Afghanistan. Noch am 19. September 2001 forderte der UN-Sicherheitsrat die Talibanregierung in Afghanistan dazu auf, Osama bin Laden „sofort und bedingungslos“ auszuliefern, und bezog sich dabei auf die UNO-Resolution 1333 vom Dezember 2000. Auch US-Präsident George W. Bush hatte die Regierung in Afghanistan im Zuge einer Rede vor dem US-Senat dazu aufgefordert, bin Laden auszuliefern: „Sie werden die Terroristen ausliefern oder ihr Schicksal teilen.

Ab dem 7. Oktober 2001 intervenierten die Vereinigten Staaten mit der Operation Enduring Freedom militärisch in Afghanistan. Sie unterstützten zunächst mit massiven Luftangriffen Bodentruppen der Vereinten Front (Nordallianz) in einer Großoffensive gegen die Taliban.

Jetzt kämpfte man gegen die Taliban, die man früher finanziert hat. In den darauffolgenden Monaten wurde das Talibanregime in Afghanistan gestürzt. Die Talibanführung um Mullah Omar floh nach Pakistan.

Bei Kämpfen aufgegriffene Taliban-Kämpfer und Personen, die verdächtigt wurden, die Taliban zu unterstützen, wurden seitdem inhaftiert. Sie wurden von den Truppen der NATO überwiegend in Internierungslagern innerhalb Afghanistans festgehalten. Als ungefährlich eingestufte Häftlinge wurden wieder freigelassen. Bis Herbst 2004 wurden teilweise auch Häftlinge in die international kritisierten Internierungslager in Guantánamo Bay auf Kuba überstellt.

Neben dem Drogenhandel finanzieren sich die Taliban über Spenden aus dem Ausland, das Abzweigen internationaler Hilfsgelder, Schutzgelderpressung und die Erhebung von Steuern in den von ihnen kontrollierten Gebieten. 2012 nahmen die Taliban etwa 400 Millionen Dollar ein, darunter über hundert Millionen Dollar aus abgezweigten Hilfsgeldern. Von 2005 bis 2015 kam die überwiegende finanzielle Unterstützung von den Staaten Pakistan, Saudi-Arabien, Iran, China, Katar sowie von privaten Spendern aus Saudi-Arabien, von al-Qaida und vorübergehend auch vom Islamischen Staat.

Nach 20 Jahre Kriegseinsatz gaben die Amerikaner wieder auf. Das amerikanische Volk akzetierte keine toten Soldaten mehr, die versteckt in der Nacht eingeflogen wurden.

Nach fast 20 Jahren Krieg und Kosten von 3,2 Billionen Dollar ergreifen die Taliban wieder die Macht, kurz vor dem definitiven Rückzug der amerikanischen Streitkräfte aus dem Land. Viel Geld floss direkt in den Krieg, relativ wenig in den Aufbau des Landes. Milliarden wurden verschwendet. Entsprechend wenig bleibt nach dem Abzug der Amerikaner. Der Plan von George W. Bush und seiner Regierung, aus Afghanistan einen demokratischen Rechtsstaat zu machen, sind  gescheitert. Was bleibt, ist neben 240 000 Todesopfern eine hohe Rechnung für den amerikanischen Steuerzahler.

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