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Deutschland jagt Offshore-Könige

Ein deutsches Gericht erlässt Haftbefehle gegen die Besitzer der Kanzlei hinter den Panama Papers. Die Schweiz verzichtete auf ein Verfahren – obwohl Genf eines der Zentren der Kanzlei war. Die Besitzer der Kanzlei hinter den Panama Papers werden jetzt weltweit gesucht wie Mafiabosse. Vor kurzem hat das Kölner Amtsgericht Haftbefehle erlassen gegen Jürgen Mossack und Ramón Fonseca. Das sind die beiden Besitzer der Kanzlei Mossack Fonseca, kurz MF.

Bis heute haben Behörden im Zusammenhang mit den Panama Papers weltweit über zwei Milliarden Dollar an Bussen und Steuernachforderungen eingetrieben.

Für die Schweiz sind die Ermittlungsergebnisse der Deutschen brisant. Mossack Fonseca hatte nämlich eine große Filiale in Genf, eine der wichtigsten der weltweit aktiven Kanzleien. Über 34.000 der Offshore Firmen aus den Panama Papers wurden von der Schweiz aus in Auftrag gegeben, und zwar von hiesigen Bankern, Anwälten und Treuhändern. Zudem hielten unzählige der Briefkastenfirmen Konten in der Schweiz. Dennoch weigert sich die Bundesanwaltschaft bis heute, mit den Panama Papers – also den Daten von MF – zu arbeiten. Teile des Datensatzes fanden schon 2017 den Weg zum deutschen Bundeskriminalamt (BKA). Ein Jahr später teilten die deutschen Ermittler den Datenschatz mit den Strafverfolgern von 16 anderen Ländern. Auch der Schweiz wurde eine Kopie angeboten. Doch als einziges Land hat sie abgelehnt.

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