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Deutschland will weiterhin keine Leopard-2-Kampfpanzer liefern

Auch nach dem Treffen der Ukraine-Kontaktgruppe in Ramstein gibt Deutschland keine Kampfpanzer zur Lieferung an die Ukraine frei. Man wolle sich aber vorbereiten «auf einen Tag, der möglicherweise kommen mag», sagte der neue deutsche Verteidigungsminister Boris Pistorius. Er habe deswegen seinem Ministerium einen Prüfungsauftrag erteilt zu der Frage, wie viele Panzer der Typen Leopard 1 und Leopard 2 aus Bundeswehr- und Industriebeständen überhaupt verfügbar wären.

Das ist der Hintergrund: Trotz den hohen Erwartungen vonseiten etlicher verbündeter Staaten bleibt die deutsche Bundesregierung ihrer Linie treu, bei der Lieferung von Kampfpanzern westlicher Bauart in die Ukraine nichts «zu überstürzen». Bereits am 3. März 2022 – gut eine Woche nach dem russischen Überfall – hatte die ukrainische Führung Berlin erstmals offiziell um die Lieferung von Kampfpanzern gebeten und diese Forderung danach immer wieder vorgetragen.

Pistorius führte in Ramstein an, dass es gute Gründe für die Lieferung und gute Gründe dagegen gebe. Man müsse alle Argumente erst sorgfältig abwägen. Doch die oft vorgetragene deutsche Sorge, wonach ein «nationaler Alleingang» bei Kampfpanzer-Lieferungen Gefahren berge, ist inzwischen kaum noch nachvollziehbar. Denn immer mehr europäische Staaten sind bereit, selber Kampfpanzer zu liefern. Wieso also sträubt sich Deutschland?

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