Templer - Blog

⚔️ Die alten Templer auf Mallorca

Die Insel stand noch im 13. Jahrhundert unter der Herrschaft des Almohaden Abu-Yahya, war jedoch Teil der Reconquistapläne des aragonesischen Königshauses. 1228 in Barcelona und 1229 in Tarragona fanden vorbereitende Beratungen für eine militärische Expedition nach Mallorca statt. Hierbei trafen König Jayme I., seine Berater und sein Hofstaat die Entscheidung, daß die Insel nach ihrer Eroberung zwischen König, Klerus und Adel geteilt werden solle je nach dem Anteil der Truppen, die für das Unternehmen gestellt wurden. Die Templer sagten zu, 30 Ritter und 20 Armbrustschützen zu stellen, später ist jedoch nur mehr von ‘so vielen Kämpfern wie möglich’ die Rede, so daß keine exakte Aussage über die tatsächliche Truppenstärke getroffen werden kann. Der Orden erhielt schließlich 25 Prozent Anteil an den Eroberungen: Häuser und Werkstätten in Palma de Mallorca selbst, sowie in Pollensa, , Escorca, Inca, Montana, Montiuri und Albufera. Jayme I. schenkte den Templern nichts aus seinem eigenen Anteil mit Ausnahme der „Almudaina de Gumâra“. Das Gebäude, heute bekannt unter dem Namen “El Temple” in der Templer Str. 9 (Carrer del Temple 9) in Palma, bildete einen Teil einer antiken arabischen Festung bekannt als „Almudaina de Gumâra“, in die der Orden seinen Hauptsitz für die Insel verlegte. Einige Neu- und Umbauten fanden statt, darunter die Errichtung der Konventskapelle. Mallorca wurde keine eigene Provinz, sondern unterstand dem Provinzmeister von Aragon/Katalonien. Der Besitz ging nach dem Prozess an die Johanniter. Aus dem 15. Jahrhundert ist ein detailliertes Inventar der ehemaligen Templerbesitzungen erhalten.

Einige architektonische Überbleibsel der Templer sind heute noch zu besichtigen, zum Beispiel die Kirche in Pollensa, sowie das von zwei Türmen flankierte Eingangstor des Temple in Palma. Das Schiff der Kirche in Palma wurde bedauerlicherweise 1885 durch einen neogotischen Bau ersetzt, nur das Atrium und das Portal sind noch original. Das zur Kirche von Palma gehörige Altarbild mit der Legende des Hl. Bernhard von Clairvaux befindet sich heute im örtlichen Museum. Die Altartafel zeigt das älteste bekannte Darstellung einer Lactatio des Hl. Bernhard.

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