Templer - Blog

⚔️ Die anderen Ritterorden

Johanniter: Der älteste Ritterorden, der 1099 in Jerusalem gegründet wurde, widmete sich anfangs nur der Krankenpflege und der Betreuung von Pilgern. Ihr Stammhaus, das Hospital in Jerusalem brachte ihnen den anfänglichen Namen Hospitalier ein. Er wurde 1113 offiziell von Papst Paschalis II. anerkannt. Ab 1155 wandelten sich die Johanniter zu bewaffneten Verteidigern des Heiligen Landes, jedoch ohne die karitativen Ziele zu vernachlässigen. Stolz und Hochmut (wie bei den Templern) war den Johannitern völlig fremd. Templer und Johanniter gerieten sich oft in die Quere und lieferten sich teilweise heftige Schlachten, anstatt gemeinsam gegen Moslems zu kämpfen. Ab 1309 hatten die Johanniter ihren eigenen Staat auf der Insel Rhodos, von 1530 bis 1798 herrschten sie über Malta. Die brandenburgischen Johanniter wurden 1540 evangelisch, der Orden teilte sich darauf hin in Johanniter (evang.) und Malteser (kath.), deren Hauptsitz heute im Vatikan liegt. Beide Organisation sind auch heute noch karitativ tätig (Unfallhilfe). Bestrebungen, Tempel und Johanniter zu vereinigen scheiterten (13. Jh.). Die Johanniter erbten die Templerbesitzungen (offiziell).
Deutschritter: Der deutsche Orden wurde 1190 in Akkon zur Krankenpflege gegründet und 1199 offiziell anerkannt. Er orientierte sich am Templerorden und übernahm auch dessen Kreuz, jedoch in schwarz. Er erhielt vom Papst die gleichen Privilegien wie Templer und Johanniter. Im Machtbereich der Hanse (Baltikum, Pole n) gedeiht der Orden gut. Nach der Fusion mit dem Schwertbrüderorden, der vom Bremer Domherr Albert von Appeldern 1201 in Riga gegründet wurde, entsteht ein einheitliches Staatsgebiet. Die Staaten Preußen, das dem Hochmeister Hermann von Salza 1226 von Friedrich II. geschenkt wurde, und Livland wurden von den Deutschrittern regiert. Der Großmeister des Ordens saß ab 1309 in der polnischen Marienburg, nachdem er vorher in Akkon und Venedig residiert hatte. Heute widmet sich der Orden der Krankenpflege.
Das Engagement des Ordens stellte in Verbindung mit den Aktivitäten der Hanse den Beginn der deutschen Ostorientierung dar. Bald wurde der Orden evangelisch und es gab immer mehr Probleme zwischen den deutschen Siedlern und der katholischen, einheimischen Bevölkerung. Die deutschen Minderheiten in den Ostgebieten wurden als Begründung genommen für das Streben, diese Gebiete auch zu einem Teil Deutschlands zu machen. Erst nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs und der Vertreibung Deutschstämmiger aus den Ostgebieten endete diese Situation.

Lazarusorden: Dieser Orden pflegte nur Aussätzige (Leprakranke), die auch den militärischen Arm bildeten. Die fürchterlich aussehenden und todesmutigen Ritter waren auf allen Schlachtfeldern gefürchtet, jedoch auch von ihren christlichen Mitstreitern. Templer, die an Lepra erkrankten, mussten sich dem Lazarusorden anschließen.
Christusritter: 1317 gegründete Nachfolgeorganisation des Templerordens auf der Iberischen Halbinsel, der die meisten Besitzungen und Strukturen übernahm, ähnlich dem im gleichen Jahr in Aragon gegründeten Montesa-Orden. Beide widmeten sich ausschließlich der Reconquista.

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