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Die letzten zwei Musterländer in Europa

Nicht überall wird Politik für das Volk gemacht. Speziell in Deutschland scheint gesunder Menschenversand immer seltener zu werden. Stattdessen sitzen im Bundestag immer mehr junge Ideologen, die noch nie was Vernünftiges gearbeitet haben, dem Volk aber Vorschriften machen wollen. Zwei Länder jedoch zeichnen sich besonders aus durch kluge Entscheidungen (ist es nur ein Zufall, dass sie nicht der EU angehören?):

Musterland Norwegen
Norwegen ist größer als Deutschland, um ziemlich genau 30.000 Quadratkilometer, hat aber ca. 77 Millionen Einwohner weniger.

Das Land ist reich an Inseln (50.000), Erdöl und Erdgas.
Und meiner Meinung nach ist Norwegen auch reich an gesundem Menschenverstand, wie man an seiner klugen Politik erkennen kann. Für mich ist es sogar eines der beiden letzten Musterländer in Europa (das andere ist das Fürstentum Liechtenstein, siehe HIER).

Für die kluge norwegische Politik könnte man viele Beispiele anführen, aber exemplarisch diese Tatsache:
Norwegen ist Mitglied im EWR (Europäischer Wirtschaftsraum). Dieser umfasst die 27 EU-Staaten sowie neben Norwegen auch Liechtenstein und Island.

Das hat den Riesenvorteil, dass die drei letztgenannten Länder alle EU-Vorteile nutzen können, ohne unter den Nachteilen der Union zu leiden.
Dies sind unter anderem die vier fürchterlichen Haftungsfallen
ESM, EDIS, SRB und ESRB,

Früher oder später wird Deutschland in Haftung genommen werden, Norwegen nicht.

Das andere Damoklesschwert ist Target-2, das Zahlungsverkehrssystem, mit dem Deutschland immer höhere ungedeckte Forderungen einsammelt, die höchstwahrscheinlich nie bezahlt werden von den anderen EU-Zentralbanken.

Diese Forderungen Deutschlands an andere Länder summieren sich inzwischen auf rund 1,1 Billionen Euro.
Diese Forderungen werden zu Lasten des deutschen Volksvermögens gehen.

Während Deutschland immer höhere uneinbringliche Forderungen anhäuft, lässt Norwegen die Einnahmen aus dem Energiebereich in seinen Staatsfonds fließen, der inzwischen der größte der Welt ist. Investiert wird weltweit in Aktien und Produktivkapital. Norwegen hat also keine uneintreibbaren Forderungen, ist kaum verschuldet und hat ein riesiges Staatsvermögen.

Die norwegische Geldpolitik und die Norwegische Krone (NOK) sind durch und durch gesund.

Das Monatsmagazin “Kapitalschutz vertraulich” empfiehlt daher, auf die soliden norwegischen Banken zu setzen und schreibt:

“Das Zins-Portal weltsparen.de zählt bereits seit vielen Jahren zu meinen Empfehlungen. Allen voran die vier auf der Online-Plattform vertretenen Banken aus dem Königreich Norwegen bieten wirkungsvolle Diversifikationseffekte für Tages- und Festgelder, außerhalb der fragilen EU-Bankensysteme und der fragwürdigen Einlagensicherung und Haftungsgemeinschaft der Europäischen Union.
Das von EU-Europa autarke Einlagensicherungssystem Norwegens bewerte ich als weit solider als die Schutzmechanismen der Banken mit Sitz in der Europäischen Union. Die gesetzliche Einlagensicherung Norwegens garantiert für Kunden außerhalb Norwegens einen maximalen Sicherungsbetrag im Gegenwert von 100.000 Euro je Kunde und Bank oder den entsprechenden Gegenwert bei einer Anlage in Fremdwährung.
Mit nur einem Online-Zugang haben Sie dadurch beispielsweise die Möglichkeit, einen Betrag von 400.000 Euro auf die vier auf „Weltsparen“ integrierten Banken aus Norwegen zu verteilen und kommen in den Genuss der vollen norwegischen Einlagensicherung. Bei den vier Banken handelt es sich um die hierzulande weitestgehend unbekannten, dennoch sehr soliden Kreditinstitute BN Bank, Lea Bank, Instabank und die Komplett Bank.
Bei der BN Bank haben Sie zusätzlich die einfache Alternative, Festgelder (3 und 12 Monate) in Norwegischen Kronen (NOK) anzulegen.
Aufgrund des stark gestiegenen Zinsumfeldes haben diese Tages- und Festgeldangebote über „Weltsparen“ deutlich an Attraktivität gewonnen für das Parken Ihrer liquiden Gelder!”

Musterland Liechtenstein
Den Menschen geht es gut, die Wirtschaft brummt, er gibt mehr Arbeitsplätze als Einwohner, der Staat hat keine Schulden, die Steuern sind moderat und die Bürger mögen ihre Regierung – die Rede ist nicht von einem fiktiven Märchenland, sondern von einem realen Musterland mitten in Europa. Zudem kann man sich auf Deutsch verständigen…

Wenn es endlich zum Brexit kommt, steht ein Gewinner vermutlich schon fest: das kleine Liechtenstein, dessen Unternehmen Zugang zur EU haben, ohne dieser selbst anzugehören. Hans-Peter Holbach, dessen Geldbrief-Verlag seinen Sitz dort hat, schildert die Besonderheiten des kleines Fürstentums um die liberale Fürstenfamilie, die sich vermutlich manches Land als Staatsoberhaupt wünschen würde.

Wie kann ein kleines Land wie Liechtenstein, sechstkleinster Staat der Welt, wirtschaftlich so erfolgreich sein? Landtagspräsident Albert Frick führt gern die Bauernschläue an, die Liechtensteinern im Blut liege – konkret wie ein Bauer den Teufel überlistete, der seine Seele wollte und dank des Bauern List nicht bekam. Aber es ist wohl eher das wohl überlegte taktische Verhalten der Fürstenfamilie.

Es begann damit, dass Karl I. von Liechtenstein 1608 für seine treuen kaiserlichen Dienste in der erblichen Fürstenstand erhoben wurde. 1699 konnte das österreichische Haus Liechtenstein die Herrschaft Schellenberg und 1712 die Grafschaft Vaduz kaufen – Grundlage für Sitz und Stimme auf den Rechs- und Kreistagen.
1719 erhob Kaiser Karl VI. das Land mit dem Namen Fürstentum Liechtenstein zum unmittelbaren Reichsfürstentum, und Liechtenstein wurde 343. Mitgliedsstaat des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation und ist letztlich Überbleibsel offenbar ungekündigter Verträge.

Mit List und Tücke wurde Liechtenstein Mitglied des von Napoleon erzwungenen Rheinbundes, behielt seine Souveränität und blieb gleichzeitig Mitglied im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation, konnte dank kluger Verträge mit Österreich auf sicherer Basis Welthandel betreiben – bis die Entwertung der österreichischen Krone nach dem Ersten Weltkrieg dazu führte, dass Liechtenstein 1924 den Schweizer Franken als Währung einführte, ohne die Schweiz zu fragen. Geheilt wurde dieser Zustand erst 1980 durch den Währungsvertrag mit der Schweiz. Liechtensteiner konnten mit einer stabilen Währung der Zweiten Weltkrieg und die Entwertung anderer Währungen gut überleben. Der Wohlstand des Landes war gut vorbereitet.

Die für den Erfolg wichtigste Entwicklung war der Beitritt zum Europäischen Wirtschaftsraum. Damit ist Liechtenstein – anders als die Schweiz – in der gesamten EU willkommen, ohne selbst Mitglied zu sein oder werden zu müssen. Doch gerade mittelständische Unternhemer beklagen die jetzt auch in Liechtenstein nötige Anwendung der Bürokratie aus Brüssel. Aber die hätten sie auch mit einem Geschäft in Salzburg oder München.
Eigentlich kann jeder in oder über Liechtenstein Geld anlegen – aber nicht dort wohnen. Bürger aus der EU und dem EWR können im Fürstentum eine aktive Firman gründen und betreiben, mit der sie maximal 12,5% Steuern zahlen.

Über 20.000 Pendler kommen täglich aus der Schweiz und Österreich
Der Staat hat einen Haushaltsüberschuss von 11 Millionen Franken, und die Altersversorgung einen Sicherheitspuffer von elf Jahren (!), auch dank einer erfolgreichen Anlagestrategie in Aktien. Liechtenstein ist eines der letzten 5 Länder dieser Welt, die schuldenfrei sind (siehe hier). Kein Wunder, dass das Land mit AAA bewertet wird.

Geht es der Wirtschaft gut, geht es auch den Bürgern gut. Liechtensteiner sind allerdings keine großen Aktionäre; sie investieren lieber in heimische Grundstücke und Immobilien und nutzen günstige, uralte Bewertungspreise in ihrer Steuererklärung. Die Partei, die das ändern wollte, würde nicht gewählt werden.

Liechtenstein hat keine Kosten für Landesverteidigung, weil es kein Militär gibt. Das Land hat keinen Flughafen, keine Autobahn (die gibt’s auf Schweizer Gebiet jenseits des Rheins) und in Schaan nur einen Bahnhof – doch der Zug von Zürich nach Wien fährt durch.

Das Land inklusive seiner Berge bis Malbun ist mit Linienbussen bestens bedient. Von Sargans in der Schweiz bis nach Feldkirch/Österreich fährt ein Bus durch drei Staaten. Kommen soll eine S-Bahn von Buchs (Schweiz) nach Feldkirch, aber die auf drei Länder verteilte Finanzierung ist noch unklar.

Über 4.300 Unternehmen, darunter einige Weltmarktführer (z.B. Hilti), haben sich im wirtschaftlich liberalen Liechtenstein angesiedelt. Es gibt mehr Arbeitsplätze als Einwohner. Über 20.000 Menschen pendeln täglich aus Österreich und der Schweiz zur Arbeit ins Fürstentum, weil sie im Land selbst nicht wohnen dürfen. Hier ist kaum eine Änderung zu erwarten, denn Miet- und Kaufpreise für Immobilien würden explodieren, wenn allein die arbeitende Bevölkerung in Liechtenstein wohnen wollte.

Das Bruttoinlandsprodukt liegt bei 5,3 Milliarden Schweizer Franken, das sind 160.000 Franken pro Einwohner. Aber diese Summe ist verzerrt aufgrund der hohen Zahl der Pendler. Die Staatsquote – das Verhältnis von Staatsausgaben zum Bruttoinlandsprodukt – dieses schlanksten Staates in Europa beträgt nur 20,6 Prozent (Deutschland: 44%). Der Bruttolohn pro Einwohner liegt im Schnitt bei 6.603 Franken. Auch diese Statistik ist verzerrt, weil die 6.000 im Finanzsektor beschäftigten Personen den Durchschnitt anheben.

Plan zum 300. Geburtstag: Liechtenstein Zentrum der Blockchain-Technologie
2019 feierte Liechtenstein seinen 300. Geburtstag; bis dahin wollte Regierungschef Adrian Hasler das Land zum Mittelpunkt der Blockchain-Technologie machen. Im Großen und Ganzen ist das Land auch auf einem guten Weg dorthin

Die 13 Banken in Liechtenstein zeigen sich nicht in Protzbauten, sondern sind zweckmäßig eingerichtet. Die drei Großbanken LTG Bank, VP Bank und Liechtensteinische Landesbank LLB bedienen traditionell die örtliche Kundschaft, sind aber auch weltweit unterwegs. Die übrigen Banken bedienen vor allem die restliche Welt.

Trotz höherer Bankgebühren – eine günstige Online-Bank gibt es trotzdem nicht – lohnt es sich offenbar, sein Vermögen in oder über Liechtenstein anzulegen. Es sind der stabile, schuldenfreie Staat, die freundlichen und gut ausgebildeten Menschen und die Rechtssicherheit, die auch nach dem Ende des Bankkunden-Geheimnisses weitere Millionen nach Liechtenstein bringen, auch aus Gründen der Streuung.

Warum lernen andere Länder nichts aus den Erfolgen Liechtensteins?
Geht es den Banken gut, geht es der Wirtschaft gut, geht es den Menschen gut. Im katholischen Liechtenstein kann noch jeder zwischen Mein und Dein unterscheiden: Im Gegensatz zur Schweiz wurde nach dem 2. Weltkrieg hier das Gold aus aus den Schließfächern nicht «entnommen».

Wie es scheint, wird Liechtenstein für Mittelständler und Großunternehmen eine Lücke nach dem Brexit schließen. Da Liechtenstein nicht in der EU ist, verhandelt es zielstrebig mit London. Denn Unternehmen in Liechtenstein können problemlos die Schweiz (Zoll- und Währungsvertrag) und dank EWR-Abkommen ebenso die gesamte EU abdecken und bedienen. Es ist also zu erwarten, dass alte und neue Liechtenstein-Firmen den Brexit zu ihrem Vorteil nutzen werden.

Da drängt sich eigentlich nur noch eine Frage auf: Was könnten andere Länder von Liechtenstein lernen, um so erfolgreich wie das kleine Fürstentum für Gott, Fürst und Vaterland zu sein?

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