Templer - Blog

⚔️ Die Templer haben ihre Finger immer im Spiel, das ist das Fazit, das Umberto Eco im Foucaultschen Pendel zieht.

Er scheint Recht zu haben, denn auch knapp 700 Jahre nach seinem tragischen Ende liefert der Templerorden Stoff für Legenden, Mythen und Pseudogeschichte, er hat in den Köpfen der Menschen überlebt.

Er ist aber auch Studienobjekt für viele seriöse Wissenschaftler, über kaum einen Aspekt der Kreuzzugsgeschichte und vielleicht sogar des Mittelalters ist soviel Literatur erschienen wie über den von Hugo von Payns 1118 gegründeten Templerorden.
Schon zu seiner Zeit war der Orden ein Faszinosum für die Menschen: Die Heldentaten, der Reichtum und vor allem die Unnahbarkeit der Ritter zogen sie magisch in ihren Bann. Der Orden profitierte von seinem Image, er konnte sich vor Gönnern kaum retten, doch die Arroganz sollte ihm auch zum Verhängnis werden, denn die völlig falschen Anklagepunkte Philipps des Schönen stießen in Frankreich auf fruchtbaren Boden, eben weil man sich so über die Geheimhaltung und das Elitedenken ärgerte, dass man die Verfolgung des Ordens guthieß. Nüchtern betrachtet wurde eine kirchliche Organisation im Kampf der weltlichen und geistlichen Mächte geopfert, und trotzdem bleiben etliche Rätsel. Diese Fragezeichen und das verklärte Bild der Märtyrer sind Gründe für das große öffentliche Interesse heutzutage.

Zugegebenermaßen kann ich mich davon nicht ausschließen, auch mir spukten beim Stöbern in der Bibliothek Gedanken von geheimen düsteren Gewölben, durch die Ketzer vor Inquisitoren flüchten, durch den Kopf. Diese bunten Phantasien machen die Faszination des Mittelalters aus, aber da über die „wahren“ Ketzer, also Albigenser und Katharer, wenig Literatur vorhanden war und außerdem dieses Thema schon anderweitig vergeben war, konnte mich auch der Templerorden, als „geheimer Verband“ ein ebensolches Mysterium wie die Ketzer, zufriedenstellen.
Bei einem schriftlich ausformulierten Schülerreferat stellt sich natürlich immer – ob mit oder ohne Internet – die Frage, wieviel eigene Ideen darin verarbeitet werden und inwiefern Quellen einfach nur kopiert werden. Die Gliederung der Autoren, die sich praktisch mit der gleichen Aufgabe wie ich beschäftigt haben, kann ja so falsch nicht sein, weshalb ich ihre Grundzüge übernommen habe, natürlich nicht ohne eigene Schwerpunkte zu setzen. Besonders die Bücher von Bauer und Demurger waren mir eine große Hilfe, was jedoch nicht heißt, das ich ihre Inhalte übernommen habe. Kopierte Passagen sind kursiv markiert und mit Quellenangabe versehen, der Rest stammt aus meiner eigenen Feder. Ich denke, dies wird erst recht bei der mündlichen Wiedergabe deutlich werden.

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