Templer - Blog

⚔️ Die Templer Regeln

Praktische Richtlinien existierten bereits vor dem Konzil zu Troyes, auf dem die Templer offiziell bestätigt wurden, denn im Prolog der Ordensregel ist zu lesen, daß Hugues de Payens und seine Gefährten ‘ihre Regel Kapitel für Kapitel’ den Konzilsvätern erklärten. Jene behielten all das, was ihnen gut erschien, bei. So entstand die Règle primitive. Sie wurde durch das Konzil von Troyes approbiert und, auf das Mandat der Konzilsväter hin, zur Schlußredaktion dem Heiligen Bernhard von Clairvaux vorgelegt. Die lateinische Ur-Regel besteht aus 72 Kapiteln (in Analogie zu den 72 Jüngern des Herrn – oder ganz einfach gemäß der Benediktsregel, die ebenfalls aus 72 Kapiteln besteht). In den Übersetzungen ist die Reihenfolge der Kapitel leicht modifiziert. Man kennt auch abgekürzte Fassungen der Regel. Laut Schnürer (1908) unternahm 1131 der Patriarch von Jerusalem eine erste Revision des Textes. Neuere Forschungen halten dies aber für unwahrscheinlich, auch wenn der Patriarch versuchte, sich quasi die totale Herrschaft über den Orden zu sichern. Diese Situation änderte sich erst im Jahre 1139 mit der Veröffentlichung des Großen päpstlichen Privilegs Omne datum optimum. Um 1140 übersetzte man die Regel ins Französische. Um 1165 wurde der Basistext durch eine Sammlung von Gebräuchen und Gewohnheiten ergänzt, die sogenannten Retrais. Es folgten Ende des 12. / Anfang des 13. Jahrhunderts die Statuts hierarchiques, die die interne Hierarchie beschreiben; zwischen 1257 und 1267 die Egards, eine Aufzählung der verschiedenen Vergehen und der dafür festgelegten Strafen, und zu gleicher Zeit die Statuts conventuels, die sich mit dem monastischen Alltag befassen.

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