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Droht ein grosser Crash?

Einiges spricht dafür. Die Volkswirtschaften sind hoch verschuldet, ihre Wachstumskräfte nehmen ab, vor allem auch aufgrund ihrer Abkehr von den Prinzipien der freien Marktwirtschaft (beziehungsweise dem Wenigen, was davon noch übrig ist). Zusätzlich werden die produktiven Kräfte durch einen zeitlich überambitionierten Ausstieg aus der Verwendung fossiler Brennstoffe geschmälert. Die Energiepreisverteuerung, verstärkt durch die westlichen Sanktionen gegenüber Russland, entwerten das Produktionskapital in grossem Stil. Und nun heben auch noch die Zentralbanken die Zinsen an, um die Hochinflation nicht aus dem Ruder laufen zu lassen. Dadurch bremsen sie das Kredit- und Geldmengenwachstum ab. Zusammengenommen eine explosive Mischung, aus der ein grosser, vielleicht sogar ein sehr grosser Crash erwachsen kann. Doch einen grossen Crash zuzulassen, war zumindest bislang nicht das Ziel der Regierenden (beziehungsweise der Sonderinteressengruppen, die sie für ihre Zwecke einzuspannen wünschen). Selbst diejenigen, die für einen radikalen Umbau von Wirtschaft und Gesellschaft nach ihren Vorstellungen eintreten (nennen wir sie die „Great-Rest“-Befürworter), rufen in Krisenzeiten wie alle anderen auch lautstark nach staatlichen Hilfen (Kurzarbeitergeld, Energiekosten- und Nahrungsmittelsubventionen etc.), um die Wirtschaft zu stützen, das Schlimmste abzuwenden. Den angestrebten Umsturz nach und nach zu erreichen und nicht im Zuge einer heftigen Disruption, scheinen sie also offensichtlich zu bevorzugen. Ansonsten hätte es die konjunkturstützenden Staatseingriffe (wie Zinssenkungen, Geldmengenvermehrung und schuldenfinanzierte Staatsausgaben in 2000/2001, 2008/2009 und 2020) nicht gegeben.

Doch mit der wachstumsfeindlichen, tatsächlich wachstumszerstörenden „grünen Politik“ wird nun aber vielleicht doch der Bogen überspannt. Sie sägt sprichwörtlich den Ast ab, auf dem sie sitzt: gemeint ist das Fiatgeldsystem. Es verträgt schlichtweg keine fortgesetzte, keine dauerhafte Wachstumsverlangsamung, gar nicht erst zu sprechen eine Schrumpfung. Der Kredit, auf dem das Fiatgeldsystem letztlich fusst, wandelt sich dann nämlich ganz rasch in Misskredit. Ausbleibendes, vielleicht sogar negatives Wirtschaftswachstum verursacht Kredit- und Zahlungsausfälle, steigende Risiken und damit erhöhte Zinsen, ein Ende des Kredit- und Geldmengenzuwachs in der Volkswirtschaft, das zu Rezession, Arbeitslosigkeit, Verarmung führt. Die illusionäre Traumwelt des Reichtums, für die das Fiatgeldsystem sorgt, würde ganz schnell zerplatzen.

Wenn also die Politik der „Rettung“ weitergetrieben wird, wenn das Fiatgeldsystem mit aller Macht vor dem Kollaps bewahrt werden soll, wird der Staat absehbar immer grösser, und die produktiven Kräfte in den Volkswirtschaften immer weniger und schwächer. Die gesellschaftlichen
Verteilungskämpfe um den noch verfügbaren Kuchen werden erbitterter. Die Ansprüche, die das Wahlvolk an den Staat stellt, werden bedient, und zwar indem der Staat sich bei seiner Zentralbank verschuldet und mit dem neu geschaffenen Geld die offenen Rechnungen bezahlt. Eine bedrückende Perspektive. Doch eine immer ungehemmtere Inflationspolitik, die im Extremfall in die Hyperinflation führt, ist die einzige Möglichkeit, das Fiatgeldsystem so lange wie möglich über Wasser zu halten.

Man ist ganz bestimmt nicht hysterisch, wenn sich der Gedanke aufdrängt, dass das weltweite Fiatgeldsystem zusehends ins Rutschen gerät, und dass es in diesen Zeiten Sinn macht, zumindest einen Teil des eigenen Vermögens in physischem Gold und Silber zu halten.

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