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Eine Parallelgesellschaft in Deutschland

Vor mehr als 10 Jahren machte der Fall der Ermordung eines sogenannten Friedensrichters in Berlin Schlagzeilen. Damals wurde erstmals eine breite Öffentlichkeit mit einem neuen Phänomen konfrontiert. Abseits der Strukturen aus Polizei, Richtern und Staatsanwälten wird in manchen muslimischen Gemeinden Recht gesprochen, eine Form von Paralleljustiz. Friedensrichter, die vor allem in den Großstädten tätig sind, genießen hohes Ansehen. Oft sind es religiöse Führer einer islamischen Gemeinde, aber nicht nur. Auch Oberhäupter einer besonders angesehen Familie können bei Streitigkeiten angerufen werden. Gemeinsam ist beiden, dass sie Fälle klären, die nach deutscher Auffassung eigentlich vor Gericht gehören, wie Diebstähle, Körperverletzung oder Erbstreitigkeiten.

Eine Studie des Juristen und Islamwissenschaftlers Mathias Rohe von der Uni Erlangen-Nürnberg kommt zu beunruhigenden Ergebnissen: Er untersuchte im letzten Jahr mit seinem Team Strukturen in einigen Berliner Stadtteilen und fand heraus, dass immer mehr kriminelle Clans die sogenannte “Paralleljustiz” dominieren.

Wie lange kann ein Staat sich das gefallen lassen?
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