Templer - Blog

Franz von Assisi

Franz von Assisi kritisiert den christlichen Militarismus in der
Auseinandersetzung mit dem Islam. Zwar verwirft Franziskus
den Kreuzzug nicht grundsätzlich.9 Aber unüberhörbar ist die
massive Kritik am militärischen Vorgehen der Christen in Damiette,
wie sie schon sein erster Biograph, Thomas von Celano,
überliefert hat. Franziskus, der nach zwei gescheiterten Versuchen
in den Jahren 1212 und 1214 im Mai 1219 endlich zu einem
Kreuzfahrerheer gelangen kann, warnt die christlichen
Krieger ausdrücklich vor der militärischen Konfrontation. Ihre
Niederlage vor Damiette Ende August 1219 ist denn auch verheerend.
Doch trotz eines entsetzlichen Gemetzels mit über
6000 Toten nehmen die christlichen Anführer einen großzügigen
Friedensvorschlag des Sultans nicht an. Mit „Ungläubigen”
gedenkt man keinen Frieden zu schließen. Ist das der „heilige
und gerechte Krieg”, den Bernhard von Clairvaux beschworen hatte? Nein,
Franziskus hat auf dem Schlachtfeld „schreckliche Szenen des Blutrausches
und der Besitzgier” gesehen, wozu noch „das Wüten der Pest” gekommen war.
Den kurzen Waffenstillstand muss Franziskus genutzt haben, um direkten
Zugang zum Sultan zu suchen.

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