Templer - Blog

Gedanken am 14. Mai

Ich besuchte einmal einen Heilgottesdienst
in einer römisch-katholischen Kirche. Der Priester,
ein wundervoll demütiger und einfacher Mann, sagte etwas,
das uns wirklich tief berührte. »Dankt Gott für alles, was es
in eurem Leben gibt, das keiner Heilung bedarf.« Bisweilen,
wenn mein rastloses Ich beginnt, in Dingen ausserhalb meiner
selbst nach dem Glück zu suchen, überfällt mich die
Langeweile. Dann denke ich an Zeiten zurück, in denen ich
äusserst nervös und ängstlich war, und ich danke Gott für
mein jetziges Leben, das so friedlich verläuft, dass mein Ich
sogar Gelegenheit findet, sich zu langweilen!
Tempelarbeit:
Gedankt sei Dir, Göttliche Mutter, für diesen neuen Tag,
diesen neuen Geist und diesen neuen Körper. Ich danke Dir
für all die Dinge, die in meinem Leben keiner Heilung
bedürfen.
Widme dich für ein paar Minuten der Kontemplation dieser
Dinge und lasse dein Herz vor aufrichtiger Dankbarkeit überfliessen.
Verweile anschliessend für ein paar Minuten im Gebet der
Sammlung oder in der Shamatha-Vipassana-Meditationmeister Thich
Nhät Hanh gelernt habe, aus. Schliesse die betreffende
Person in die Arme und denke beim ersten Einatmen: »Ich
liebe dich«, und beim Ausatmen: »Ich bin so froh, hier mit dir
zusammenzusein.« Beim nächsten Einatmen: »Ich bin wirklich
glücklich, dass es dich gibt«, und beim nächsten Ausatmen: »Da ich
weiss, dass wir uns eines Tages werden trennen müssen.«

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