Templer - Blog

Gedanken am 16. August

Mein Vater starb, als ich Ende 20 war. E r war ein Agnostiker,
was, wie ich viele Jahre später begriff, bei ihm Ausdruck
grosser spiritueller Reife gewesen war. E r gab nicht vor zu
wissen, was Gott sei – er wusste nur, dass es in einem so
schönen und wohlgeordneten Universum wie diesem etwas
unvorstellbar Gewaltiges und Geheimnisvolles geben musste.
Sein Agnostizismus war eine Art von Unschuld, ein leerer
Becher, der mit staunender Bewunderung angefüllt war. Wir
gingen in den Zoo, und er sah die Herrlichkeit der Schöpfung
in den sanften Augen eines Hirsches. Ich werde nie
vergessen, wie er sich die Tränen aus den Augen wischte, als
er sich fragte, wie jemand, der nicht buchstäblich am Verhungern
war, ein so anmutiges Tier erschiessen konnte. Das
kindliche Staunen und die wohlwollende Güte meines Vaters
werden mein Herz und meinen Weg erhellen, solange ich
lebe.
Tempelarbeit
Verweile ssr ein paar Minuten in der Stille der Meditation. Denke
an einen Menschen, der dir ein Vorbild an wohlwollender Güte,
Staunen, Freude oder einer anderen spirituellen Eigenschaft gewesen
ist. Versuche heute, die Eigenschass die du an diesem Menschen
bewunderst, in all deinen Beziehungen wirksam werden zu
lassen.

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