Gedanken am 18. September
Der unitarische Geistliche Jeremy Taylor hat mehrere Bücher
über Träume geschrieben, darunter Dreamwork, ein
Handbuch für Traumgruppen ohne Leiter. Jahrelang umfaßte
unsere »Gruppe« jeden, der zum Frühstück vorbeikam.
Die Leitlinien für die Gruppenarbeit sind einfach:
• Der jeweilige »Berichterstatter« erzählt sein Traumerlebnis
so, als ob es gerade passierte – in der ersten Person
Präsens, wie z. B. »Ich gehe eine dunkle Straße entlang,
und ein Bär mit leuchtenden Augen tritt aus dem Unterholz
hervor.«
• Niemand unterbricht die Erzählung. Etwaige Fragen stellen
die anderen erst, wenn der Träumer seinen Bericht
abgeschlossen hat.
• Wenn alle eine möglichst klare Vorstellung vom Traum
haben, äußern sie ihre diesbezüglichen Deutungsversuche
als das, was sie tatsächlich sind – nämlich Projektionen -,
indem sie sagen: »Wenn das mein Traum wäre, . . . «
• Der einzige zuverlässige Hinweis darauf, daß jemand
etwas Richtiges gesagt hat, ist das Aha-Erlebnis des Träumers.
• Da Träume etwas sehr Intimes sind, ist es wichtig, sich
innerhalb der Gruppe auf gewisse Verhaltensregeln zu
einigen und äußerste Diskretion zu vereinbaren, damit
sich jeder ohne Scheu äußern kann.
Tempelarbeit:
Mache heute wenn möglich einen achtsamen Spaziergang. Schau
dich um und ziehe die Möglichkeit in Betracht, daß alles, was du
siehst, nichts anderes als ein Traum ist. Halte dir diese Möglichkeit
den ganzen Tag über gegenwärtig. Überlege dir, ob du nicht eine
Traumgruppe zusammenbekommen könntest.