Templer - Blog

Gedanken am 2. April

Die meisten spirituellen Traditionen bedienen sich des Gleichnisses, um unsere besserwisserische Natur zu überwinden und einen unmittelbaren Kontakt zu der Unschuld herzustellen, die wir als Kinder besassen. In einem berühmten Zen-Gleichnis besucht ein Universitätsprofessor einen Mönch, um festzustellen, ob dieser ihm noch etwas beibringen könne. Der Mönch schenkt dem Professor Tee ein, doch
als die Tasse voll ist, richtet er die Kanne nicht wieder auf, sondern giesst munter weiter, bis die Tasse überläuft und sich eine heisse Lache auf dem Tisch bildet. Der Professor springt erschrocken auf und ist überzeugt, es mit einem hoffnungslosen
Idioten zu tun zu haben. Der Mönch aber erklärt gelassen, der Geist des Professors sei wie die Tasse – schon zu voll, als dass noch etwas hineinpassen könnte.
Tempelarbeit:
Grosser Geist, lasse mich in die Freiheit fliegen auf den Schwingen der Demut! Hilf mir zu erkennen, dass ich, je weniger ich behaupte zu wissen, desto mehr von den Lektionen des Lebens in mich aufnehmen kann.
Verweile für ein paar Minuten in der Stille und Unschuld des Gebets der Sammlung. Es gibt keinen Ort, wohin der Geist gehen könnte – also sei einfach gegenwärtig, frei von jeder Erwartung.

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