Gefallen für das Vaterland
Das war ein Verwandter meiner Mutter. (Bitte Foto anklicken)
Im Feber 1939 hat er meiner Mutter das Foto geschenkt “zur ewigen Erinnerung”.
Im März 1942 ist er auf der Krim “gefallen”.
Ich kann das Wort “gefallen” nur sehr schwer ertragen. Er ist nicht etwa hingefallen er wurde ermordet.
Ein junger Mann der noch sein Leben vor sich hatte. Der von einer Zukunft im Frieden träumte – von einer Ehefrau und Kindern…
Aber wer waren seine Mörder? Die Krimbewohner, die sich vor den einmarschierenden Deutschen wehrten?
Oder wurde er vielleicht vom seinem eigenen Vaterland ermordet?
Was hatten wir Österreicher auf der Krimm verloren?
Und jetzt leben wir wieder in so einer Zeit. Nur sind es diesmal die Russen. Die Kämpfen auch für ihr
Vaterland, redet man ihnen im Fernsehen und in den Zeitungen ein. Und viele Bürgen glauben es, so wie man es in der Hitlerzeit geglaubt hat. Wir Menschen werden wohl nicht klüger.
Auch mit der Verwendung des Wortes Vaterland habe ich heute so meine Probleme. Ist nicht vielleicht Tschechien mein Vaterland wo mein Grossvater herkommt oder vielleicht Polen, wo meine Grossmutter herkommt?
Wäre das Kaiserreich nicht zu Ende gegangen, würde ich heute vielleicht in der Ukraine leben, die mein Grossvater für sein damaliges Vaterland geschützt hat. Er war Offizier bei den “Deutschmeistern”. Junge Offiziere wurden damals gerne in das einsame Grenzland zu Russland versetzt. Die einzigen Vergnügen dort waren das Glücksspiel und die Militärbordelle, natürlich getrennt nach Offiziere und Mannschaft. Die “Verweildauer” war für Offiziere länger als für die gewöhnliche Mannschaft.