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Gegen Machtmissbrauch in der Kirche

Der Erzbischof von Bamberg, Ludwig Schick, fordert mehr Engagement gegen Machtmissbrauch in der Kirche. „Amtsträger missbrauchen ihre Macht für ihre Machtgier, ihre Habgier und ihren Ehrgeiz“, sagte Schick dem Kölner Domradio.

Auch in der Kirche gebe es Mobbing, Korruption und „Karrieresucht mit Ellbogenverhalten“, so Schick: „Es wurde aber nicht oder kaum thematisiert. Nur wenn konkrete Fälle von Finanzskandalen, sexuellem Missbrauch oder auch Amtsmissbrauch auftraten, war das Thema virulent.“

Schick ist in der Deutschen Bischofskonferenz für die Männerseelsorge zuständig. Die katholische Kirche in Deutschland sei gar keine „Männerkirche“, so Schick; stattdessen sei sie „einer der größten Arbeitgeber in Deutschland; die meisten Angestellten sind aber Frauen.“

„Grenzverletzung und Übergriffigkeit, spiritueller Missbrauch und sexualisierte Gewalt“

Trotzdem verdiene „das Problem des Machtmissbrauchs von Männern gegen Männer in der Kirche“ besondere Aufmerksamkeit. „Weil vor allem Männer die Leitungsfunktionen innehaben, kommen Männer in abhängigen Positionen oft nicht genügend in den Blick.“ Es gebe viele Fälle von „Grenzverletzung und Übergriffigkeit, spirituellem Missbrauch und sexualisierter Gewalt, die Männer gegen Männer ausüben“.

Macht müsse zwar „wahrgenommen und ernstgenommen“, aber auch „kontrolliert werden“, so Erzbischof Schick. Alle Amtsträger sollten „in Teams gebunden sein“, und es müsse „ein regelmäßiges Feedback geben“. Die Kontrollmechanismen und Sanktionen im Kirchenrecht nannte Schick in diesem Bereich „sehr ausbaufähig“; vor allem das Strafrecht sei im Kirchenrecht „sehr unterentwickelt“.

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