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Joe Biden sagt: die USA ist keine Bananenrepublik !

Was ist nun eine Bananenrpublik?

Bananenrepublik ist die abwertende Bezeichnung für Staaten, in denen Korruption und Bestechlichkeit vorherrschen, deren Rechtssystem nicht funktioniert, wirtschaftliche oder politisch-moralische Verhältnisse von Ineffizienz und Instabilität geprägt sind oder in denen staatliche Willkür herrscht oder denen diese Eigenschaften zugeschrieben werden.

Als Bananenrepubliken wurden ursprünglich die kleinen Staaten in Mittelamerika bezeichnet, die überwiegend vom Bananenexport abhängig waren und dabei auf fremdes Kapital – meist aus den USA – angewiesen waren. Zu Anfang und Mitte des 20. Jahrhunderts nutzte insbesondere die United Fruit Company ihre Verbindung zu US-amerikanischen Politikern, Militärs und Unternehmern dazu, ihre partikularen gegen staatliche und gesellschaftliche Interessen durchzusetzen. Die Wehrlosigkeit eines Staates gegenüber solchen Partikularinteressen führt zu dessen Status als Bananenrepublik. Zur Wahrung von Handelsinteressen erfolgten bis 1934 direkte Militärinterventionen durch die US Navy, das United States Marine Corps und gelegentlich auch durch die U.S. Army im Rahmen einer Kanonenbootpolitik. In späteren Jahren wurden diese sogenannten Bananenkriege durch die Unterstützung interner Revolten oder Militärputsche ersetzt, wie etwa 1954 in Guatemala.

Anfangs wurden einzig solche Länder so bezeichnet, die nur oder vorwiegend Bananen exportierten bzw. anbauten. Der Begriff geht dabei vor allem auf die mittelamerikanischen Staaten wie etwa Guatemala, Honduras, Nicaragua oder Panama zurück, deren Politik und Staatsgeschäfte über Jahrzehnte durch den Einfluss der großen Südfruchtexporteure United Fruit Company (Chiquita) und Standard Fruit Company (Dole) bestimmt wurde. Die wirtschaftliche Macht dieser US-amerikanischen Unternehmen war weitaus größer als die politische Macht der Regierungen oder gar der Bevölkerung dieser Länder. Ein früherer US-amerikanischer PR-Berater, Edward L. Bernays, war u. a. zuständig für die Öffentlichkeitsarbeit von United Fruit.

Im April 1907 installierten die USA in Honduras eine korrupte Diktatur unter Miguel R. Dávila, um die Interessen der United Fruit Company zu schützen. Bereits 1910 kontrollierten die US-Firmen 80 % der honduranischen Bananenpflanzungen. Die Diktatoren Tiburcio Carías Andino und Juan Manuel Gálvez, die von 1933 bis 1948 bzw. von 1949 bis 1954 an der Macht waren, betätigten sich ebenfalls als Handlanger der United Fruit Company. Ähnlich verlief es 1930 in der Dominikanischen Republik mit Rafael Trujillo, in Guatemala 1954 mit Carlos Castillo Armas und in Chile 1973 mit Augusto Pinochet. Die United Fruit Company kontrollierte in Guatemala nicht nur den Bananenhandel („Chiquita“), sondern auch die Post, den größten Hafen und die Stromversorgung des Landes.

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