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Midterms: Senatsrennen offen, Repräsentantenhaus geht wohl an Republikaner

In den Vereinigten Staaten werden derzeit die Stimmen der Zwischenwahlen ausgezählt. Der Demokratischen Partei von Präsident Biden droht der Verlust ihrer Mehrheiten im Kongress. Laut Hochrechnungen haben die Republikaner sehr gute Chancen, im Repräsentantenhaus die Mehrheit zurückzuerobern. Das Rennen um den Senat ist viel knapper. Es entscheidet sich möglicherweise erst in den nächsten Tagen oder sogar in einer Stichwahl. Die Demokraten schneiden in den Auszählungen zum Senat aber tendenziell besser ab, als Beobachter im Vorfeld aufgrund von Umfragen erwartet hatten.

Darum ist es wichtig: Der Republikaner Ron DeSantis hat die Gouverneurswahl im Gliedstaat Florida wie erwartet gewonnen. Der 44-jährige Amtsinhaber setzte sich gegen seinen demokratischen Kontrahenten Charlie Crist durch. DeSantis gilt als möglicher Präsidentschaftskandidat für 2024 und grösster republikanischer Konkurrent von Ex-Präsident Donald Trump. Trump drohte DeSantis am Wahlabend mit unangenehmen Enthüllungen, wenn dieser 2024 ins Rennen ums Weisse Haus gehen sollte.

Das ist der Hintergrund: Bei den Zwischenwahlen werden alle 435 Sitze im Repräsentantenhaus und 35 der insgesamt 100 Sitze im Senat neu bestellt. Zudem werden in vielen Gliedstaaten die Gouverneure gewählt. Die Midterms sind üblicherweise ein Referendum über den Präsidenten, bei dem seine Partei fast immer Sitze verliert. Für Joe Bidens Demokraten ist diese «Regel» der amerikanischen Politik alarmierend, verfügten sie bisher doch nur über hauchdünne Mehrheiten in beiden Kammern.

Das ist der Trump-Faktor: Die amerikanischen Zwischenwahlen sind auch ein Test für Donald Trumps Einfluss auf die Republikaner. Unter den von ihm unterstützten Kandidaten sind Verschwörungstheoretiker, «Wahlleugner» und christliche Fundamentalisten. Diese müssen nun aber zeigen, dass sie in umkämpften Gliedstaaten auch gemässigte Wähler überzeugen und tatsächlich gewinnen können. Ihr Abschneiden gibt auch Hinweise darauf, wie hoch die Chancen Trumps selbst sind, 2024 wieder ins Weisse Haus einzuziehen.

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