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Missbrauchsskandal im Apostolischen Palast?

Das Bistum Eichstätt versucht zu ermitteln, ob es bei homosexuellen Umtrieben im Vatikan um ein kriminelles Vergehen ging. Die Ingolstädter Staatsanwalt ermittelt auch, eröffnet jedoch seit anderthalb Jahren kein rechtliches Verfahren.

Vom Tiber an die Altmühl: In Eichstätt hat am Montag eine erste Anhörung wegen der im Februar 2019 aufgekommenen Vorwürfe gegen einen Diözesanpriester und Prälaten des Bistums stattgefunden, bei denen es um sexuelle Nötigung geht, zu der es allerdings im fernen Rom, genauer im vatikanischen Staatssekretariat, gegen einen ihm unterstellten Mitarbeiter der Kurie gekommen sein soll. Es handelt sich um eine sogenannte kanonische Voruntersuchung, deren Sinn es ist, wie die Pressestelle des Bistums mitteilte, „erhobene Vorwürfe auf ihren Wahrheitsgehalt zu prüfen, um danach zu entscheiden, ob ein Verfahren eröffnet wird“. Zum aktuellen Stand dieser laufenden Voruntersuchung, so das Bistum weiter, „können und dürfen wir analog zu weltlichen Vorermittlungsverfahren keine öffentliche Auskunft geben“.

Die harten Fakten, mit denen der Ex-Nuntius Carlo Maria Vigano Papst und Vatikan konfrontiert, hätten im zivilen Leben Untersuchungen zur Folge. Doch im Vatikan herrscht weiter das “Gesetz des Schweigens”.

Ganz anders der Münchener Strafrechtler Alexander Stevens, der zusammen mit der römische Kirchenrechtsanwältin Laura Sgrò die rechtliche Vertretung des mutmaßlichen Opfers übernommen hat und eigens in die Altmühlstadt gereist war, um nicht nur an der Anhörung teilzunehmen, sondern auch mit Medienvertretern zu sprechen und Hintergründe auszuplaudern. Sein Mandant, ebenfalls ein deutscher Priester, habe Anklage gegen seinen ehemaligen Vorgesetzten im Staatssekretariat erhoben, weil dieser ihn sexuell bedrängt und genötigt haben soll.

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