Besser leben

✠ Nachhaltig Reisen – So kann es funktionieren

Urlaub machen ist eine schöne Sache. Das Problem dabei, auch im Urlaub hinterlassen wir oft einen großen ökologischen Fußabdruck. Wie können wir den möglichst klein halten und trotzdem genießen?

Raus aus dem Alltag, abschalten, sich erholen und es sich gut gehen lassen – Urlaub bedeutet so viel. Egal wie Urlaub persönlich aussieht – es ist eine enorm wichtige Zeit auf die wir uns schon lange im Voraus freuen und von der wir lange zehren.
Allerdings hinterlassen wir auch dabei einen ziemlichen ökologischen Fußabdruck, zum Beispiel indem wir eine Kreuzfahrt buchen, in den Urlaub fliegen, ein All-Inclusive-Buffet mit Speisen aus aller Welt haben oder im trockenen Süden Spaniens Golf spielen.

Etwas verändern – wollen viele, machen nur wenige
Nachhaltig zu reisen interessiert inzwischen viele Menschen. Allerdings hapert es noch bei der Umsetzung, wie eine Studie des Umweltbundesamts zeigt: Nur wenige machen es am Ende auch.

Gerade mal vier Prozent der befragten Personen haben 2019 ihren Urlaub nachhaltig gestaltet. Bei den Kurzurlaubern waren es immerhin schon doppelt so viele. Die Studie des Umweltbundesamtes zeigt aber auch: Im Vergleich zu früher verreisen wir weiter weg (= fliegen also mehr), sind allerdings nicht länger im Urlaub. Deutlich Nachhaltiger wäre es bei weiten Reisen auch mehr Zeit am Zielort zu verbringen als ständig hin und her zu reisen. Dazu kommt, dass – global betrachtet – in Zukunft viel mehr Menschen reisen werden. Denn es wird mehr Menschen auf der Welt geben, die sich das leisten können.

Der ökologische Fußabdruck der dabei durch Flüge, touristische Unterbringung und die Verpflegung entsteht, wächst. Wenn wir den Klimawandel begrenzen und mit unserer Umwelt verantwortlicher umgehen wollen, wird nachhaltiger zu reisen also in Zukunft immer wichtiger.

Nachhaltiger Urlaub – Wie geht das?
Wenn es um Nachhaltigkeit im Urlaub geht, dann umfasst das alle Bereiche: Wo wohne ich, was esse ich, was kaufe ich und vor allem: Wie komme ich dahin?

In all diesen Bereichen brauchen wir Energie, belasten die Umwelt und können uns nachhaltiger verhalten. Heißt konkret: Nachhaltigeres Reisen fängt eigentlich nicht erst im Urlaub an, sondern schon bei der Planung.

Wer weiß, was er von seinem Urlaub erwartet und braucht, kann überlegen wo das zu finden ist.

Sandstrand und Meer gibt es nicht nur auf Mallorca, sondern auch an vielen anderen Orten, die näher liegen bzw. nachhaltiger zu erreichen sind.

Museen, Architektur und Shopping sind nicht nur in New York möglich, sondern auch an vielen anderen Orten, die keine acht, neun Flugstunden entfernt sind.

Und soll es doch unbedingt mal dahingehen: Dann nicht nur für drei oder fünf Tage – sondern besser für 10, 15 oder 20.

Große Stellschraube: wie geht’s hin
Denn je nachdem wo ich Urlaub mache und vor allem: wie ich dahinkomme, hinterlasse ich dabei den größten ökologischen Fußabdruck.

Forschende des Max-Planck-Instituts für Meteorologie haben vor einigen Jahren berechnet, wie viel Quadratmeter Eis in der Arktis durchs Fliegen verschwinden.

Ein Flug nach Mallorca und zurück lässt demnach pro Person rund zwei Quadratmeter Meereis verschwinden.

Wer dagegen spanisches Lebensgefühl auf dem Festland genießt und im vollbesetzten Auto dahin fährt, hinterlässt dabei als vierköpfige Reisegruppe noch nicht mal ein Viertel der CO2- Emissionen, die beim entsprechenden Flug entstehen würden. Und noch einmal deutlich weniger wird es, wenn es mit der Bahn in den Urlaub geht.

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