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Ornat der Ritter des Ordens vom Goldenen Vließ

Der Orden vom Goldenen Vließ
Einer der bedeutendsten Orden war jener vom Goldenen
Vließ, der nach dem Aussterben der spanischen
Linie der Habsburger zum österreichischen Flausorden
wurde. Katholischer Glaube und hochadelige Abkunft
waren die wichtigsten Aufnahmebedingungen.

Nachdem Kaiser Karl VI. im Jänner 1712 den Eid als
Chef und Souverän des Ordens abgelegt hatte, ernannte
er 21 Ritter, für deren feierliche Promotion der
in Brüssel vorhandene Bestand von Ornaten nicht ausreichte.
Daraufhin wurden innerhalb eines knappen
Jahres vom kaiserlichen Guarderobba und 86 Stickerinnen
Mäntel, Unterkleider und Kappen für den Souverän
und 27 Ritter sowie 2 Ornate für die Ordensoffiziere
hergestellt.

Die heute vorhandenen Ornate — als Eigentum des
Ordens im Monturdepot hinterlegt — gehen auf diesen
Grundbestand von 1712 und auf die im Jahre 1755
von Kaiser Franz Stephan angeschafften 12 Ornate,
darunter auch die beiden Kinderornate, zurück.

Die Ornate des Ordens vom Goldenen Vließ aus
kostbarem Samt, aufs reichste mit Gold und Seide bestickt
und mit weißem Atlas gefüttert, stellen einen historisch
und künstlerisch einzigartigen Schatz dar.

Der weite Mantel aus karmesinrotem Samt ist mit
weißem Atlas gefüttert und mit den Ordenszeichen —
dem Widderfell, den beiden Feuereisen und dem Feuerstein
— sowie mit der Devise Herzog Karls des Kühnen
von Burgund “je l’ay emprins” (ich hab’s gewagt)
bestickt. Die kunstvolle Goldstickerei ist teilweise mit
roten, blauen, grünen und schwarzen Seidenfäden gesäumt.
Unter dem Mantel wurde ein scharlachrotes
Gewand getragen. Von der Kappe (chaperon) hängt
ein langes Samtband, eine sogenannte Streifbinde
(cornette), die über die Schulter gelegt wurde.

Zum Ornat wurde das Ordenszeichen — das Vließ
— an der Collane getragen, deren Kettenglieder die
beiden Feuereisen darstellen, die aus dem Feuerstein
Funken schlagen.

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