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Papst feiert Osternacht: „Erinnere dich an dein Galiläa und gehe dorthin zurück“

Um vorwärts zu gehen, müssen wir zurückgehen in der Erinnerung, hin zur ersten Begegnung mit Jesus. Das hob Papst Franziskus in der Osternacht hervor. In seiner Predigt in der Ostervigil im Petersdom ging er auf die Bedeutung des Osterereignisses der Auferstehung des Herrn ein.

Mit einer stimmungsvollen Feier ist im Petersdom in Rom im Beisein von rund 8000 Gläubigen die Osternacht im Gedenken an die Auferstehung Jesu Christi zelebriert worden. In diesem Jahr war die Feier vom Gesundheitszustand des Papstes beeinflusst. So nahm er am Karfreitagabend nicht an dem traditionellen Kreuzweg am Kolosseum teil. Auch diese Vigil zelebrierte er nicht selbst, dies übernahm Kardinal Roche gemeinsam mit den Kardinälen Re und Sandri. 40 Kardinäle, 25 Bischöfe und 200 Priester begleiteten den Papst, der der Feier zur Osternacht vorstand. Zu Beginn des Gottesdienstes in der Vatikanbasilika betonte Franziskus: „In dieser heiligen Nacht, in der unser Herr Jesus Christus vom Tod zum Leben übergegangen ist, lädt die Kirche ihre über die ganze Welt verstreuten Kinder ein, gemeinsam zu wachen und zu beten.“

Lumen Christi
Der Ritus begann im Atrium des Petersdoms mit der Segnung des Feuers und dem Anzünden der Osterkerze. Beim Einzug in den noch dunklen Dom wurden zum lateinischen Ruf „Lumen Christi“ (Licht Christi) die Kerzen der Priester und dann die aller Gläubigen entzündet.

In seiner Predigt erläuterte der Papst, dass das Osterereignis der Auferstehung des Herrn uns dazu motiviere, „vorwärts zu gehen, das Gefühl der Niederlage hinter uns zu lassen, den Stein von den Gräbern wegzuwälzen, in denen wir oft unsere Hoffnung gefangen halten“. Auf diese Weise könne man mit Zuversicht in die Zukunft zu blicken, „weil Christus auferstanden ist und den Lauf der Geschichte verändert hat“. Damit dies jedoch auch gelinge, führe uns die Auferstehung des Herrn zurück zu den Gnadenerfahrungen unserer Vergangenheit fuhr Franziskus fort:

„Sie lässt uns wieder nach Galiläa gehen, wo unsere Liebesgeschichte mit Jesus begann, wo die erste Berufung erfolgte. Sie lädt uns also ein, erneut den Moment, die Situation und die Erfahrung zu leben, in der wir dem Herrn begegnet sind, seine Liebe erfahren haben und eine strahlend neue Sichtweise auf uns selbst, auf die Wirklichkeit und auf das Geheimnis des Lebens gewonnen haben.“

Zurück nach Galiläa, wo die Liebesgeschichte mit Jesus begann
Um wieder aufzustehen, neu anzufangen und den Weg fortzusetzen, müsse man wir nach Galiläa zurückkehren, wiederholte der Papst in seiner Predigt. Er betonte, dass dies nicht bedeute, zu einem abstrakten, idealen Jesus zurückzugehen, sondern „zu der lebendigen, konkreten und bewegenden Erinnerung an unsere erste Begegnung mit ihm“, so der Papst:

„Ja, um vorwärts zu gehen, müssen wir zurückgehen in der Erinnerung; um Hoffnung zu haben, müssen wir unsere Erinnerung pflegen. Das ist die Einladung: Erinnere dich und geh weiter! Wenn du die erste Liebe, das Staunen und die Freude über die Begegnung mit Gott wiederfindest, wirst du vorankommen. Erinnere dich und geh weiter.“

„Erinnere dich und geh weiter“
In der Feier wurden auch acht Erwachsene getauft und anschließend gefirmt. Drei von ihnen stammen aus Albanien, zwei aus den Vereinigten Staaten, die anderen aus Italien, Nigeria und Venezuela. An sie und alle Gläubigen richtete der Papst eine Bitte:

„Erinnere dich an dein Galiläa und gehe zu deinem Galiläa. Es ist der „Ort“, an dem du Jesus persönlich kennengelernt hast, wo er für dich nicht einfach eine geschichtliche Gestalt blieb wie andere, sondern wo er zur wichtigsten Person deines Lebens wurde: kein ferner Gott, sondern der nahe Gott, der dich besser kennt und dich mehr liebt als jeder andere.“

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