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Regional produzierte Lebensmittel haben nicht immer die bessere Ökobilanz

Das ist passiert: Regionale Lebensmittelprodukte gelten als umweltschonend, vor allem wegen ihrer kurzen Transportwege. Doch für die Ökobilanz ist dies oftmals nicht der wichtigste Aspekt. Die zentralen Hebel für Konsumenten liegen woanders, wie Wissenschafter der ETH Zürich in einer Studie herausgefunden haben. Bei Fleisch etwa ist viel entscheidender, wie dieses hergestellt wird, und nicht wo. Zum Bericht

Darum ist es wichtig: Regional produzierte Lebensmittel sind ein riesiges Geschäftsfeld: Die Migros wirbt damit, Coop sowieso, und auch Discounter wie Lidl legen zunehmend Wert darauf. Doch für umweltbewusste Konsumenten sollten sie nicht immer die erste Wahl sein: Heimische Tomaten beispielsweise, das beliebteste Gemüse der Schweizer, sind nur im Sommer umweltschonender als Importware. Von Oktober bis Mai hingegen wäre es besser, zu Tomaten aus Südspanien zu greifen, die statt in klimatisierten Gewächshäusern unbeheizt draussen wachsen können.

So ordnen wir es ein: Die Förderung regionaler Lebensmittel ist oft nur verkappter Protektionismus. Aus Umweltsicht spielt es kaum eine Rolle, ob ein Schaffhauser sein Gemüse aus Süddeutschland bezieht oder aus dem Berner Seeland. Und selbst Lebensmittel von weiter her haben oft eine Ökobilanz, die mit derjenigen von Schweizer Produkten vergleichbar ist. Zum Kommentar

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