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Rendite mit den Lastern anderer Leute

Es gibt mittlerweile über 100.000 Investmentfonds auf der Welt. Sie bieten eine unglaubliche Bandbreite an Anlagemöglichkeiten.
Die erst seit den 1970er Jahren existierenden ETFs (Exchange Traded Funds – auf Deutsch: börsengehandelter Fonds) erleichtern dabei dem sicherheitsorientierten Anleger die Arbeit sehr, zumal sie eine echte Alternative zu den teuren normalen Investmentfonds sind. Doch lesen Sie mal, welche Exoten und Kuriositäten es darunter gibt:

Ein dem Zeitgeist folgender Fonds ist der Horizons Medical Marijuana Life Sciences ETF der kanadischen Investmentfirma Horizons ETFs Management. Ja, es geht hier tatsächlich um Marijuana, allerdings im medizinischen Sinn. Der Fonds enthält Anteile von Unternehmen, die sich mit den medizinischen Anwendungen von Cannabis befassen. Cannabis wurde bis 1950 auch in Deutschland als Medizin zur Behandlung von über 100 Krankheiten verwendet. In Israel noch heute…

Tatsächlich ist vor allem in vielen US-Bundesstaaten klar ein Trend zur Legalisierung von Cannabis – auch als Lebensmittel – zu erkennen, siehe externen Artikel „Internet-Milliardär entdeckt neuen Milliarden-Markt“.

Für Whiskey und Spirituosen gibt es den Spirited Funds/ ETFMG Whiskey and Spirits ETF. Zurzeit macht ein Viertel des Portfolios die Firma Diageo mit ihren Weltmarken Johnnie Walker, Smirnoff, Baileys, Guinness usw. aus.

Eine vielleicht bessere Möglichkeit, in Whisky zu investieren, ist diese neue Klasse eines Sachwert-Investments: Whisky-Direktinvestment.

Wer mehr auf Bier steht, für den gibt es den Global Beer Fund. Hier findet man Aktien und Anleihen börsennotierter Unternehmen und Fonds, die direkt oder indirekt im Biergeschäft sind.

Noch etwas lasterhafter ist vielleicht der PureFundsVideo Game Tech ETF, den es seit 2016 gibt. Er befasst sich mit der Videospielindustrie (Spieleentwickler, Konsolen- und Chip-Anbieter, Spielehändler).

Wem es schwer fällt, sich auf ein spezielles Laster zu konzentrieren, der kann mit dem Barrier Fund (bei der Einführung im Jahr 2002 hieß er noch direkt Vice Fund, also Laster-Fonds) von USA Mutuals die ganze Palette auf einmal abdecken: Alkohol, Zigaretten, Glücksspiel, Rüstung, Luxus, Wollust.

Zum Ausgleich der vielen Laster abschließend noch das genaue Gegenteil: Der Ave Maria Catholic Values Fund nimmt mit der Bibel ganz genau. Sie finden dort nur Aktien von Unternehmen, die “die Kernwerte und Lehren der römisch-katholischen Kirche nicht verletzen”.

 

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