Schweizer Banken haben russische Vermögen in Höhe von 46 Milliarden Franken eingelagert – weitere 7,5 Milliarden sind gesperrt

Russische Staatsbürger, die nicht mit Sanktionen belegt sind, haben in der Schweiz Vermögen in Höhe von rund 46 Milliarden Franken gelagert. Das hat das Staatssekretariat für Wirtschaft mitgeteilt. Weitere 7,5 Milliarden Franken russischer Herkunft sowie 15 Liegenschaften sind wegen der westlichen Sanktionen infolge des Ukraine-Kriegs gesperrt. Die Höhe der hierzulande tatsächlich deponierten russischen Vermögen dürfte aber viel höher sein: Eine grobe Schätzung der Bankiervereinigung geht von 150 bis 200 Milliarden Franken aus.

Darum ist es wichtig: Russisches Geld, das in der Schweiz gelagert ist, ist deshalb von Interesse, weil die Sperrung dieser Vermögen das derzeit grösste innenpolitische Thema im Zusammenhang mit den Russland-Sanktionen ist. Vor allem Vertreter der Linken und der Mitte kritisieren, dass die Schweiz nicht aktiv nach solchen Vermögen fahnde, sondern passiv auf Hinweise warte. Im Winter entscheidet der Nationalrat über einen Vorstoss, der vom Bundesrat eine Task-Force zum Aufspüren von russischen Vermögen fordert.

So steht die Schweiz international da: Wie viele russische Vermögenswerte haben andere Länder gesperrt? Im internationalen Vergleich bewegt sich die Schweiz in dieser Frage im Mittelfeld. Sieben EU-Länder haben russische Gelder von insgesamt 17 Milliarden Euro eingefroren; davon entfielen gut 2 Milliarden auf Deutschland. Die Briten melden gesperrte Vermögen von umgerechnet rund 20 Milliarden Franken. Die USA hatten Mitte Jahr die Summe der bis dahin eingefrorenen Vermögen in den G-7-Ländern und der EU auf rund 30 Milliarden Dollar beziffert.