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Servienten (=Sergeanten/ Dienende Brüder)

Die Servienten waren Mitbrüder nichtritterlichen Ranges. Bereits in der ersten lateinischen Regel und der Privilegienbulle Omne Datum Optimum von 1139 sind sowohl Ritterbrüder als auch Dienende Brüder angesprochen. Die Statuten, entstanden um 1160, unterscheiden zwischen Servienten des Konvents (kämpfende Servienten/Sergeanten) und Handwerker-Servienten. Beide rekrutierten sich aus einfachen Landarbeitern, aber auch reichen Bürgern oder illegitimen Adligen. Aus diesem Grund unterschied sich die Profeß leicht von der für Ritterbrüder vorgeschriebenen Zeremonie. Im Unterschied etwa zu den Konversen der Zisterzienser waren die Servienten der Templer derselben Regel wie die Ritterbrüder unterworfen, sie wohnten im selben Haus mit ihnen, aßen mit ihnen und rezitierten das gleiche Offizium.

Das Habit der Servienten sollte der Regel gemäß schwarz, braun oder grau sein, auf jeden Fall jedoch nicht weiß; dieses war den Ritterbrüdern vorbehalten. Hinweise auf große Konflikte zwischen Dienenden Brüdern und Rittern bei den Templern – wie etwa bei den Zisterziensermönchen und -laienbrüdern – gibt es nicht. Die Regel legt zwar fest, dass ein Servient niemals Ritter kommandieren dürfe (§ 328), doch sind Servienten als Haus-Komture vorgesehen. Die Protokolle des Prozesses erwähnen mehrere Servienten im Rang eines Komturs, und dies nicht etwa nur in Häusern untergeordneter Bedeutung, sondern beispielsweise in Sommereux, dem Hauptsitz der Picardie oder in LaRochelle. Auch der Komtur von Paris war Servient. Es gibt keine Hinweise, dass innerhalb der französischem Provinz bestimmte Posten nur an Ritterbrüder vergeben werden konnten.

Aus den Reihen der Servienten wurden der Unter-Marschall und der Gonfalonier bestimmt. Vier Servienten, acht Ritter und ein Kaplan mussten an der Wahl des Meisters teilnehmen. Der Meister selbst durfte allerdings kein Servient sein, dies war bereits in Omne Datum Optimum ausdrücklich festgelegt worden. Zur Zeit des Prozesses hatten die Dienenden Brüder im Orden eindeutig das Übergewicht, mit Ausnahme von Zypern, dem als militärischem Stützpunkt in den letzten Kreuzzugsplanungen allerdings eine besondere Bedeutung zukam.

Die Servienten – Ordensmitglieder – sind nicht zu verwechseln mit bezahlten Söldnern im Dienst des Ordens, die in den Quellen manchmal jedoch mit ähnlichen Termini bedacht werden.

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