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Sexuelle Übergriffe in der schweizer Kirche: Bischöfe öffnen ihre Geheimarchive

Das ist passiert: Nachdem die katholische Kirche lange über Fälle sexuellen Missbrauchs geschwiegen hat, öffnen die Bischöfe in der Schweiz nun ihre Geheimarchive. Die Schweizer Bischofskonferenz will damit Licht ins Dunkel bringen. Dafür hat sie gemeinsam mit der Universität Zürich ein Forschungsprojekt zu Missbrauchsfällen seit 1950 in Auftrag gegeben. «Mit der Anerkennung des durch sexuelle Übergriffe im Kontext der römisch-katholischen Kirche in der Schweiz zugefügten Leids ist für die Kirche die Pflicht verbunden, das Geschehene aufzuarbeiten, seine Ursachen zu analysieren und daraus die Lehren für die Zukunft zu ziehen», heisst es im Vertrag. Zum Bericht

Darum ist es wichtig: In der Schweiz sorgte der Fall um Joël Allaz vor wenigen Jahren für Aufsehen. Jahrzehntelang misshandelte und missbrauchte der Waadtländer Kapuzinerpater Dutzende von Knaben. Erst 2017 handelte die Kirche und schloss Allaz aus dem Orden aus. Gottesdiener, die Bescheid wussten, schauten weg oder schwiegen. Und Allaz ist kein Einzelfall. Seit Jahren häufen sich in der katholischen Kirche weltweit die Meldungen zu sexuellen Übergriffen. Alles deutet darauf hin, dass es sich um ein strukturelles Übel handelt. Mit der Öffnung der Archive will die katholische Kirche nun gegen dieses Problem ankämpfen.So sehen wir es: Eine Kirche ohne sexuelle Übergriffe wird es nie geben. Doch klar ist, dass die Oberhirten alles tun müssen, um Kinder und Jugendliche vor Übergriffen zu schützen. Und wenn es doch passiert, darf es kein Verschweigen und Vertuschen mehr geben. Zum Kommentar

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