Templer - Blog

⚔️ Sind unsere Religionen gefährlich?

Seit Jahren vermittelt die Berichterstattung über religiös aufgeladene
Gewaltkonflikte und Terroranschläge ein überwiegend negatives Bild
von Religionen. Und tatsächlich wird immer wieder im Namen
irgendeiner Religion Gewalt angewandt: Ob die christliche Lord’s
Resistance Army in Uganda, der »Islamische Staat« (IS) in Syrien und
Irak, Hindu-Nationalisten in Indien, nationalreligiöse jüdische Siedler in
Israel/Palästina oder buddhistische Extremisten in Myanmar –
jede Religion hat »Blut an den Händen«.  Wir auch.

Darum verwundert es nicht, dass viele Menschen der Meinung
sind, die Welt wäre friedlicher ohne Religionen. So träumt auch der
britische Erfolgsautor lan Mc Ewan von einer Welt ganz ohne Religion.
Das, so Mc Ewan, wäre dann »eine Welt voller Demut vor der
Heiligkeit des Lebens«; die Religionen hingegen stünden stets »im
Zentrum der großen Konflikte unserer Zeit« (McEwan 2006).

Und die frühere US-Außenministerin Madeleine Albright (2006) bekräftigt,
Religionen seien ein »ewiger Quell von Hass und Konflikt«,
gerade in der Politik. Nein, die Religionen genießen wahrlich nicht
den Ruf geeigneter Friedensstifter.

Dabei haben doch alle großen Religionen den Anspruch, friedlich
zu sein, ja sie erheben den Wunsch nach Frieden auf Erden sogar zu
ihrem Grundthema.

Mahatma Gandhi, Martin Luther King oder der gegenwärtige Dalai
Lama stehen dafür, sind weltbekannt. Sie zeigen:
Nicht allein auf lokaler Ebene oder in sozialen Konflikten, sondern
auch in Kriegen und Bürgerkriegen, unter Diktaturen oder Besatzungen
haben sich religiöse Akteure gegen Gewalt gestellt, Eskalationen
verhindert oder aktiv Konflikte beigelegt.

Das überwiegend negative Bild von Religionen, das die Medien
vermitteln, ist daher einseitig und spiegelt nicht die Vielfalt religiöser
Einflüsse in der politischen Welt. Gleichwohl müssten wir uns zunächst
mit dem Phänomen religiös geprägter und begründeter Gewalt
auseinandersetzen, zumal diese Gewalt oder deren Folgen
längst alle nationalen Grenzen überwinden. Die Terroranschläge von
Paris (Januar und November 2015) und Brüssel (März 2016) führten
dies ebenso deutlich vor Augen wie die Menschenmassen, die vor IS-Terror
und Bombardements in Syrien nach Europa fliehen. Österreich, Deutschland
und andere Länder stehen vor erheblichen Herausforderungen und
innergesellschaftlichen Zerreißproben.

Woher aber kommt diese Verbindung von Religion und Gewalt,
die uns in den Medien so häufig begegnet? Sind Religionen aufgrund
ihres Wahrheits- und Alleinanspruchs genuin gewaltträchtig? Bergen sie, trotz
allen humanen Anscheins, »stets einen totalitären Kern«
Oder werden Religionen »nur« instrumentalisiert, missbraucht?
Wenn Religionen aber auch zum Frieden beitragen können:
Wie geschieht dies, wie kann es gefördert werden?

Könnten die verschiedenen Religionen ihren Alleinheitsanspruch vielleicht
aufgeben? Wenn wir weiter darauf bestehen, das unser Jesus ein 1/3 Gott
ist, entfernen wir alle anderen Religionen von Gott. Im übrigen hat Jesus
das auch nie behauptet. Er sprach vom Vater und das wir alle Kinder Gottes
sind. Der jüdisch-christliche Gott hat viele Namen, mit denen er angerufen
wird. So heißt er in der Bibel, der „Barmherzige“, der „Vater“, die „Mutter“,
aber auch der „Gerechte“ und der „Zornige“. Jesus nannte Gott „Vater“.

Könnten Priester es vielleicht aufgeben in Kriegen beide Seiten zu segnen?
Könnten wir uns vielleicht heute auf das Urchristentum konzentrieren, und darauf
wer Jesus wirklich war und was er gepredigt hat?
Der jüdischen Wanderprediger sprach von Frieden und hat sich sicher keinen
derart reichen Vatikan gewünscht.
Wäre es vielleicht möglich, dass alle Religionsstifter einfach nur Propheten waren?
Das ist für die christliche Kirche wahrscheinlich unmöglich. Auf der anderen Seite
hat sie sich auch schon öfters geirrt. Es kann wohl nicht Gottes Wort gewesen sein,
dass die Erde eine Scheibe ist.

Natürlich ist es möglich, dass Ihnen dieser Beitrag so garnicht gefällt.
Dann wäre es gut, wenn Sie die “Stufen des Glaubens”  vom 1. bis 6.6. lesen
würden und vielleicht auch Ihren “Kinderglauben” (Jesus als blondes Kind auf
Stroh in der Krippe mit dem Esel) ablegen würden.
Da wir aber keine Dogmen kennen, ist das die Angelegenheit eines jeden Einzelnen.

Lesen Sie noch den etwas humorvollen Beitrag “Was wäre, wenn Jesus heute, wie versprochen,
wiederkäme?”

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