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So steht es um unseren Wald

Die Wälder in Deutschland haben schon viele Umbrüche miterlebt. Der Klimawandel schiebt genau jetzt wieder einen neuen Wandel an. Er verändert die Lebensbedingungen auf der Erde, dringt bis in die letzten Zentimeter ein, auch im Wald.
Wo das heutige Staatsgebiet früher fast vollständig bewaldet war, ist es heute nur noch ein Drittel. Und was zur Realität gehört: Ein Großteil dieser Waldfläche wurde in den letzten Jahren stark oder völlig zerstört.

Ob für uns oder für das Klima: Ein intakter Wald mit alten Bäumen kann große Mengen an CO2 speichern. Nicht nur im Stamm und in den Blättern, sondern auch im Waldboden. Diese besonders wichtige Funktion hat für uns noch keinen ausreichend großen Stellenwert, sagen viele Experten. Sie schlagen vor, natürliche Wälder zu fördern und zu finanzieren – nicht nur die Holzwirtschaft.

Der Wald muss robuster werden
Angesichts der Klimakrise wird klar, dass unser Wald für die nächsten Jahrzehnte robuster werden muss, um mit den langsamen, aber schwierigen Veränderungen fertig zu werden. Robuster gegen höhere Temperaturen. Robuster gegen wenig Niederschlag. Vor allem Monokulturen werden zukünftig immer schwerer haben. Allein schon, weil die Bedingungen für Schädlinge immer besser werden und sie es so unheimlich leicht haben, ganze Landstriche zu verwüsten.

Der Umbau des Waldes hat eigentlich schon vor Jahrzehnten begonnen. Lange war bekannt, dass die Fichten eine praktische Baumart für einen vergleichsweise schnellen Ertrag ist. Ihr natürlicher Lebensraum ist aber ein anderer als all die Flächen, auf denen sie im letzten Jahrhundert angepflanzt und bewirtschaftet wurden. Die vergangenen Trockenjahre werden diesen Umbau nun noch einmal beschleunigen – weil es sich wirtschaftlich immer weniger lohnt.

Aber was für einen Wald werden wir in Zukunft haben?
Und was hält dem Klimawandel stand, wenn die Temperaturen weiter steigen und Niederschlagsmuster sich verändern? Welche Lösungen brauchen wir?

Viel wird spekuliert, etwa über das Pflanzen anderer Baumarten, auch solcher, die hier vornehmlich nicht heimisch sind. Schon jetzt werden viele Fichtenflächen mit Douglasien ersetzt. Sie sind hitzeresistenter, wachsen aber immer noch schneller als unsere heimischen Laubbaumarten.

Es stellt sich so aber auch die Frage, ob es überhaupt noch zeitgemäß ist, unseren Wald zu bewirtschaften und ob wir ihn nicht lieber sich selbst überlassen sollten. Tatsächlich könnte das größte Übel der Privatwälder auch ein Vorteil für die Zukunft sein: Denn nur was wächst, wird später zu Geld. Die bisherigen Fichten-Plantagen sind für viele Waldbesitzer zur Geldsorge geworden. Weniger Gewinn mit einem Naturwald, der vielleicht wilder und langsamer wächst, wäre eine aufwändigere, aber nachhaltigere Strategie.

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