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Straffreiheit für Diplomaten

Diplomaten und ihre Familien genießen Immunität – ihnen ist Straffreiheit garantiert. Das führt immer wieder zu heiklen Situationen in Gastländern.

2017 wurde ein Fahrradfahrer bei einem Unfall von einem saudi-arabischen Diplomaten getötet. Die Botschaft drückte danach ihr Beileid aus

Eine Frau hat in diesem Jahr für Spannungen zwischen Belgien und Südkorea gesorgt, genauer: die Ehefrau des belgischen Botschafters in Südkorea.

Denn sie wird offenbar manchmal richtig wütend, sogar übergriffig. Vor vier Monaten schlug sie in einem Bekleidungsgeschäft eine Angestellte. Die Verkäuferin hatte sie des Ladendiebstahls bezichtigt. Anfang dieser Woche soll sie einen Straßenkehrer geschlagen haben. Er habe sie mit seinem Besen berührt, hieß es.

Wenn die Frau eines Diplomaten jemanden schlägt, dann kann das zwar internationale Spannungen auslösen, es hat aber zunächst keine strafrechtlichen Konsequenzen.

Denn Diplomaten und ihre Familien genießen Immunität. Diese Abmachung gibt es seit dem Wiener Übereinkommen über diplomatische Beziehungen aus dem Jahr 1961. Diplomaten stehen so unter besonderen Schutz, um nicht aus politischen Gründen belangt werden zu können. Es handelt sich um einen völkerrechtlichen Vertrag, dem fast alle Länder der Welt beigetreten sind.

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