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Ukraine-Krise: Die USA wollen den Informationskrieg gewinnen

Das ist passiert: Washington hat zuletzt immer dringlicher und mit bemerkenswerter Offenheit vor einer russischen Invasion und verdeckten Geheimdienstoperationen in der Ukraine gewarnt. Gegenüber Verbündeten und in vertraulichen Gesprächen mit Journalisten sollen amerikanische Regierungsvertreter gar den heutigen 16. Februar als mutmassliches Datum für eine russische Invasion genannt haben. Hinter der Veröffentlichung von Geheimdienstinformationen steckt Kalkül: Die USA wollen den Informationskrieg gewinnen, damit Russland einen heissen Krieg nicht rechtfertigen kann. Zum Bericht Das sagt der russische EU-Botschafter: Wladimir Tschischow weist die Warnungen der USA vor einer Invasion am heutigen Mittwoch vehement zurück: «Ich kann, soweit es Russland betrifft, versichern, dass es an diesem Mittwoch keinen Angriff geben wird. Es wird auch in der kommenden Woche keine Eskalation geben, oder in der Woche danach, oder im kommenden Monat», sagte Tschischow der «Welt». Zu den neusten Entwicklungen Das ist der Hintergrund: Die offensive Kommunikation des Weissen Hauses ist offenbar Teil einer seit Monaten verfolgten Strategie, um der russischen Propaganda die Zähne zu ziehen und gleichzeitig die Reihen in der westlichen Allianz zu schliessen. Washington geht offenbar davon aus, dass Russland ähnlich wie 2014 erneut auf Desinformation setzt. Damals diffamierte die russische Propaganda die neue ukrainische Regierung als faschistische Junta. Die Annexion der Krim rechtfertigte Moskau damit, die russischsprachige Bevölkerung dort vor Übergriffen ukrainischer Nationalisten beschützen zu müssen. In ähnlicher Weise scheint das russische Fernsehen auch diesmal die öffentliche Meinung zu steuern. So ordnen wir es ein: Neue technische Möglichkeiten erlauben es privaten Medien und Organisationen, das Informationsmonopol der am Konflikt beteiligten Regierungen zu brechen und eine einzigartige Transparenz in die militärische Bedrohungslage an der ukrainischen Grenze zu bringen. Das ist ein grosser Fortschritt, doch der Informationskrieg ist damit nicht Geschichte, denn die Konfliktparteien reagieren kreativ. Zum Kommentar

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