Templer - Blog

⚔️ Was 318 Bischöfen beschlossen haben, muss wohl dem Willen Gottes entsprechen.

In seinem Buch über die Geistesgeschichte der christlichen Antike beschreibt Carl Schneider das Konzil in Nicea so:
„Es waren die letzten und zugleich größten Demonstrationen der Einheit des Römischen
Reiches. Sie zeigten ein außerordentlich buntfarbiges Bild.
Hier saßen neben den aalglatten Diplomatentypen der griechisch- byzantinischen Hofbischöfe gerade bäuerliche undsoldatische Naturen wie der Apa Schenute, der aus seinen Wüstenkasernen kam, neben klugen keltischen Bischöfen aus Gallien und Britannien machtbewusste Germanenbischöfe vom Rhein oder aus den Gotenländern, neben syrischen
Realisten alexandrinische Idealisten, neben würdevollen, dogmatisch uninteressierten, aber juristisch formulierenden Oberitalienern und Afrikanern christliche Neuplatoniker
subtilster Prägung aus Kleinasien, robuste, machtgierige, soldatische Kämpfer neben blassen, aristokratischen Denkern, Sozialreformer und Weltgestalter wie Basileios neben herben Asketen und Weltflüchtigen.” Die Themen, über die diskutiert wurde, waren mysteriös, esoterisch, unergründlich:
Wie die göttliche Natur des Heiligen Geistes zu fassen sei. Wie die Jungfrau Maria zu einer Gottesgebärerin werden könne.
Wie Jesus „wahrhaft Gott und wahrhaft Mensch” zu denken sei, und dies „unvermischt und unverändert, ungeteilt und ungetrennt”.

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