Templer - Blog

Was das deutsche Gesundheitssystem von anderen Ländern lernen kann

Deutschland hat die Digitalisierung verschlafen
In England, Israel und anderen Ländern ist sie schon lange Standard und hilft sowohl Ärtz:innen als auch Versicherten: Die elektronische Patientenakte. Hierzulande kann man sie erst seit Anfang 2021 von den Krankenkassen erhalten, mit bisher mäßigem Erfolg. Weniger als ein Prozent der Menschen hier nutzt sie bisher. Das soll sich bis Ende 2024 ändern. Dann bekommen alle gesetzlich Versicherten in Deutschland automatisch eine elektronische Patientenakte, sofern sie nicht aktiv dagegen widersprechen. Der Plan: Die E-Akten sollen schnell Aufschluss über Medikamente, Vorerkrankungen und Untersuchungen geben, damit behandelnde Ärzt:innen einen Überblick bekommen.
Dass das deutsche Gesundheitssystem dringend mehr digitalisiert werden muss, machen aber nicht erst die elektronischen Akten deutlich. Während der Corona-Pandemiebekämpfung präsentierte sich Deutschland als ziemlich veraltet und ineffizient. Wenn die Digitalisierung im Gesundheitswesen hierzulande weiterhin so schleppend vorankommt, wird sie auf Dauer den Forschungsstandort Deutschland, Patient:innen und die Demokratie gefährden.

Darum sollten wir darüber sprechen:
Forschungsergebnisse kommen oft aus dem Ausland
Du bekommst in Deutschland weiterhin Stempel in Heftchen, Röntgenaufnahmen in Mappen und Rezepte auf Papier in die Hand. Es war nie anders. In Zeiten von Smartphones wären digitale Patientendaten aber nicht nur keine Revolution – sie sind in vielen anderen Ländern bereits ein alter Hut.
Denn während in Deutschland die elektronische Patientenakte wohl erst Ende 2024 flächendeckend kommt, feiern die digitalisierten Gesundheitssysteme in Ländern wie Israel bald schon ihr 30-jähriges Jubiläum. Es überrascht nicht, dass der Pharmariese Pfizer eine Kooperation mit eben dieser israelischen Regierung abgeschlossen hat, um nach Beginn der Impfkampagne umfangreiche Gesundheitsdaten abzugreifen – um die Wirksamkeit der Impfung bewerten zu können. In Deutschland wäre das schlichtweg nicht möglich gewesen.

Blick auf die Nachbarländer wichtig
Gerade in der Pandemie mussten Wissenschaftler:innen für eine Einordnung der Situation immer wieder auf die Nachbarländer schielen. Welche Variante ist derzeit unterwegs und breitet sich besonders schnell aus? Das zeigen die Laborergebnisse aus Großbritannien. Wie gut schützt die vierte Impfdosis? Das belegen erste Studien aus Israel. Welche Medikamente helfen bei schweren Covid-Verläufen? Auch hier waren Großbritannien und die USA uns weit voraus.

Während also Behörden und Bevölkerung in anderen Ländern einen ziemlich genauen Blick auf die tatsächliche Situation werfen können, befand sich Deutschland oftmals im Blindflug, sind Dateninterpretationen höchst fragwürdig, etwa weil Fallzahlen von Gesundheitsbehörden am Wochenende nicht oder erst nachträglich gemeldet werden.

Datenprobleme gefährden die Demokratie
Es fehlt an Transparenz – und am Ende kostet das Vertrauen. Wenn aber die Politik aufgrund einer fragwürdigen Datenlage dann auch noch Entscheidungen trifft und diese nicht transparent begründet, dann ist das auch ein Demokratieproblem. Der fahrlässig falsche Umgang mit notwendigen Gesundheitsdaten ist besonders in der Pandemie aufgefallen. Genau hier wird Deutschland immer stärker von anderen Ländern abgehängt.

Die Pandemie hat ein Problem aufgezeigt, was es schon lange gibt: der Pflegenotstand in Deutschland. Tun wir nichts, wird es sich weiter verschärfen. Mehr dazu liest du hier.

Wie kann es also sein, dass die deutschen Erkenntnisse vor allem aus dem Labor stammen, aber die tatsächlichen Auswirkungen von Infektion und Impfung hier kaum untersucht wurden?

Es gibt dafür mehrere Gründe, immer wieder aber spielt der deutsche Umgang mit Gesundheitsdaten eine bedeutsame Rolle. Für aussagekräftige Ergebnisse braucht es methodisch gute Studien – und das mit ausreichend Proband:innen. Tatsächlich haben sich auch viele deutsche Wissenschaftler:innen zu Beginn der Pandemie um klinische Studien beworben.

Letztlich, so eine Studie im Journal of Evidence and Quality in Healthcare, blieb aber nur ein kleiner Teil aller geplanten Forschungsprojekte übrig. Von rund 3000 klinischen Studien zur Therapie von Corona-Kranken weltweit wurden nur 65 in Deutschland angemeldet. Etwas mehr als ein Jahr später waren davon 28 vollständig durchgeführt und nur 14 wirklich abgeschlossen. Das Ziel lag bei durchschnittlich mehr als 100 Probandinnen und Probanden pro Studie, letztlich wurden es nur 15. Mit so wenigen Teilnehmer:innen lassen sich keine seriösen Ergebnisse veröffentlichen.

Konkret sah das so aus: Während in Deutschland die klinischen Studien noch geprüft oder gerade zugelassen wurden, vielleicht erste und wenige Patient:innen rekrutiert wurden, gab es aus dem Ausland schon Rückschläge oder Erfolgsmeldungen zu den Wirkstoffen. Viele klinische Studien wurden wieder abgebrochen und selbst wenn nicht, oftmals waren die Studien so klein, dass ihr Ergebnis in der Forschungswelt nicht so relevant war.

Letztlich gibt es demnach weitere Gründe und auch andere Faktoren, warum Deutschland in dieser Studie dermaßen schlecht abgeschnitten hat. Im Pandemie-Sommer 2020 gab es so gut wie keine Patient:innen, das Infektionsgeschehen war auf dem absoluten Tiefpunkt. Eigentlich eine gute Sache. Aber wo kaum Patient:innen sind, können keine Studien durchgeführt werden. Trotzdem bestätigen die Stimmen aus der Wissenschaft, dass Deutschland bei klinischen Studien immer weiter an Boden verliert. International schneidet es über die Jahre immer schlechter ab.

Darum verliert Deutschland bei klinischen Studien den Anschluss
Lange Genehmigungsverfahren: Im Schnitt vergehen bis zu 200 Tage zwischen Anmeldung und Beginn einer klinischen Studie in Deutschland. Andere europäische Länder schaffen das in nur der Hälfte der Zeit.
Wenig Studienerfahrung: Viele Wissenschaftler:innen sind nicht speziell darin geschult, methodisch gute Studien zu konzipieren. Woanders hilft hingegen spezielles Personal, study nurses, dabei, eine klinische Studie erfolgreich zu designen und zu beantragen.
Konkurrenz aus der Industrie: Die Hälfte der deutschen Studien zu Covid-19 wurde von Unternehmen durchgeführt. Hier bekommen Teilnehmende häufig eine Aufwandsentschädigung oder Vergütung. Klinische Studien von öffentlichen Einrichtungen können das finanziell nicht stemmen. Melden sich zu wenig interessierte Personen, starten Studien womöglich gar nicht erst oder sind nicht aussagekräftig genug.
Geringe Vernetzung: In Deutschland gibt es mehrere hunderte Unikliniken, die jedoch kaum untereinander vernetzt sind. Die fehlende Kooperation führt dazu, dass sich die Forschenden selten(er) zu großen Studienprojekten zusammenschließen oder Daten teilen.
Fehlendes Daten-Management: Die einzelnen Kliniken etwa speichern personenbezogene Daten nur intern ab, teilen diese aber selten mit anderen Institutionen. Es ist daher kaum möglich auf große Datensätze zurückzugreifen, falls die Daten überhaupt für derartige Analysen herangezogen werden.
Föderalismus: Wer in Deutschland einen Antrag für klinische Forschungsprojekte stellt, muss sich die Genehmigung von bis zu 52 Ethik-Kommissionen und 17 Datenschutzbehörden einholen, da die Bundesländer als auch der Bund an sich keine vereinheitlichten Vorgaben haben – teils widersprechen sie sich sogar.
Artikel Abschnitt:
Deutschland steht sich mit seinen Regelungen also vor allem selbst im Weg. Aus diesem Grund etwa sind klinische Studien, die den Nutzen einer dritten Corona-Impfung untersuchen sollten, lieber ins Ausland verlegt worden. Auch diese Ergebnisse stammen größtenteils aus Israel und anderswo.

Wir können von anderen Ländern lernen
Für überzeugende Studienergebnisse braucht es ausreichend Menschen, die daran teilnehmen. Gerade in der Pandemie war es wichtig, diese Menschen möglichst rasch zu rekrutieren, denn mit jedem Tag, den sich der Studienbeginn verzögert hat, verschob sich auch die mögliche Erkenntnis nach hinten. Solange wurden Patient:innen möglicherweise mit wirkungslosen Medikamenten behandelt, weil es die Ärzteschaft zu dem Zeitpunkt nicht besser wissen konnte. In England haben sich viele universitäre Forschungseinrichtungen zusammengeschlossen. So unterliegen alle Teilnehmenden demselben Studienprotokoll, die Bedingungen und Behandlungsmethoden sind gleich – und so eben auch miteinander vergleichbar.
So hat es England geschafft, zehntausende Proband:innen in Medikamentenstudien aufzunehmen und wichtige Forschungsergebnisse zu publizieren. Möglich war das nur, weil die Einrichtungen schon seit Jahrzehnten miteinander kooperieren.

Nach zwei Wochen ist eine Corona-Infektion meist vorbei. Doch viele klagen auch nach Monaten über starke Kopfschmerzen, Geschmacksverlust und werden nicht richtig fit. Was wir über Long-Covid wissen, erfährst du hier.

In Deutschland gibt es bislang nur wenige Forschungsgemeinschaften wie etwa das Max-Planck-Institut, die Helmholtz-Gemeinschaft, sowie die Leibnitz- und Fraunhofer-Institute. Doch medizinische und klinische Forschung ist dort oftmals kein Schwerpunkt. Deshalb hat die Bundesregierung zuletzt neue Gemeinschaften zusammengeführt: Mit bis zu acht Zentren für Gesundheitsforschung, die sich auf Lungen- der Herzkreislauferkrankungen spezialisieren, könnte sich aus Universitätskliniken, Hochschulen und Forschungseinrichtungen zukünftig ein ausreichend großer Player etablieren, der ausländischen Forschungsclustern ebenbürtig ist.

Kohorten gezielter erforschen
Jedes Land, so auch Deutschland, führt Kohortenstudien durch, bei der eine große Anzahl an Personen über längere Zeiträume etwa zur Gesundheit befragt oder wiederholt untersucht werden. Sie erlauben wichtige Rückschlüsse darauf, wie sich der Gesundheitszustand der Bevölkerung mit der Zeit verändert.

Beispielsweise hätten bestehende Kohortenstudien dazu genutzt werden können, das Infektionsgeschehen in Deutschland zu überwachen und kontrolliert zu beobachten. Deutschlands größte Kohorte, die NAKO, wurde 2014 ins Leben gerufen und untersucht 200.000 Deutsche über die nächsten Jahrzehnte. Zu Corona gab es 2020 einen Sonderfragebogen – doch dabei blieb es.

Da ist – im Vergleich zum Ausland – also zu wenig passiert. Zusätzlich gibt es das Nationales Pandemie Kohorten Netz (NAPKON), das seit Pandemiebeginn aber nicht einmal 6300 Patient:innen zählt. Zu wenig für viele Fragestellungen, für verallgemeinerbare Ergebnisse.

In England hingegen wurden Kohorten dazu genutzt, im Blut nach Antikörpern zu suchen, die auf einen Kontakt mit dem Coronavirus und eine vorherige Infektion hinweisen. Unabhängig von der Frage, wie aussagekräftig diese Erkenntnis zum jetzigen Zeitpunkt noch ist, hat Deutschland diese Chance so gut wie nicht genutzt. Eine Erkenntnis über den Immunzustand oder Auswirkungen der Corona-Infektionen während der Pandemie hat man damit vertan.

Digitalen Gesundheitsdaten für besseren Überblick
In England sind die persönlichen und gesundheitlichen Daten gesammelt in einem zentralen Onlineportal des nationalen Gesundheitsinstituts NIH gespeichert. Auch in Israel liegen alle erfassten Daten aus Arztpraxen und Krankenhäusern elektronisch vor. Die automatische Datenabfrage hat daher dort keine Zweifel daran geweckt, wie viele Menschen tatsächlich in der Pandemie geimpft worden sind, während die Zahlen in Deutschland wochenlang unklar oder unterschätzt worden waren.

Zentral gespeicherte Daten lassen sich darüber hinaus auch für wissenschaftliche Fragestellungen abrufen und nutzen – um herauszufinden, ob jüngere Generationen früher an Volkskrankheiten leiden oder aber fitter sind, ob sich die Häufigkeit von Krankheiten in der Gesellschaft verschieben oder man kann mit ihnen auf die Ursachensuche gehen. Das ist in Deutschland so gut wie nicht möglich, da Krankenhäuser ihre Daten nicht übergreifend teilen oder manche Informationen tatsächlich nur in Papierform vorliegen.

Hinzu kommen die Probleme, wenn wichtige Informationen erst mehrere Stationen durchlaufen müssen. Die Covid-19-Fälle in deutschen Krankenhäusern etwa nehmen den Weg vom Labor/Krankenhaus über die lokalen Gesundheitsämter, dann die Landesbehörden und schließlich zum Robert Koch-Institut. Was dabei mindestens passiert: Verzögerungen – und dadurch bedingt auch erhebliche Verzerrungen der Datenlage.

Zwar gibt es Zweifel daran, ob gesundheitsbezogene Daten in jedem Fall Anonymität gewähren oder doch mögliche Rückschlüsse auf konkrete Personen zulassen. Einen Skandal hat es auch nach Jahrzehnten in den Nachbarländern bislang jedoch nicht gegeben.

Die Vorteile von elektronischen Patientenakten und E-Rezepten
Während England etwa auch einschätzen konnte, wie viele Menschen nicht nur Corona-positiv sind, sondern sich sogar erneut infiziert haben, blieb Deutschland bis zuletzt im Blindflug. Auch bei Impfungen fehlt die Handhabe, um etwa einzuschätzen, welchen Sinn eine erneute Booster-Impfung für Patient:innen hat. Denn das hängt stark davon ab, wie lange die letzte Corona-Infektion zurückliegt.

Bei Schmerz denken wir oft an eine körperliche Ursache. Doch auch Psyche und soziales Umfeld können Schmerzen verstärken. Was wir darüber wissen findest du hier heraus.

Auch unabhängig von Corona bieten digitale Patientenakten erhebliche Vorteile für alle Akteur:innen des Gesundheitssystems. Ärztinnen und Ärzte können schneller und besser wichtige Einschätzungen geben, wenn sie sofort Zugriff auf Röntgenbilder, Laborwerte oder eingenommene Medikamente haben. Müssen solche Infos erst per Post eintreffen, vergeht mitunter wichtige Zeit.

Wer nur einen Schnupfen hat, lässt sich im Ausland über Whatsapp-Bilder oder einen Videocall beraten, krankschreiben und erhält augenblicklich ein Rezept, das sogleich auch an die hinterlegte Apotheke geschickt wird. Der Gang zum Arzt oder Ärztin, die Zeit im Wartezimmer, das Rezeptscheinchen – alles eigentlich unnötig. Gleichzeitig bliebe etwa der Hausärzt:innen mehr Zeit für dringlichere Fälle.

Gesundheitsversorgung in Deutschland ist umfangreich aber kompliziert
Noch vor Jahrzehnten gab es in Deutschland an die 2000 unterschiedliche gesetzliche Krankenkassen. Mittlerweile sind es noch immer mehr als 90, die unterschiedliche Bedingungen und Tarife haben, die Homöopathie oder Zahnreinigungen bezuschussen, ganz bezahlen oder eben gar nichts. In Israel sind es insgesamt vier Krankenkassen, Dänemark hat gar sogar nur eine staatliche Krankenkasse.

Ja, Deutschlands Gesundheitsversorgung ist umfangreich, aber dadurch auch sehr kompliziert und zerteilt. Das zeigte sich etwa auch bei der groß angelegten Impfkampagne. Einzelne Kassenverbände organisierten Terminbuchungssysteme, manche Städte ebenso.

In anderen Ländern lief all das zentral über ein einziges, allen bekanntes Gesundheitsportal. In Spanien konnte man mit seiner Gesundheitskarte, in Madrid sogar alles über die Gesundheits-App erledigen. Nach der Impfung kam das Impfzertifikat automatisch aufs Handy, während man in Deutschland mit ausgedruckten QR-Codes nach dem Impftermin in die Apotheke musste, um dort ein digitales Zertifikat zu bekommen.

Digitale Daten sind die Zukunft
Das deutsche Gesundheitssystem präsentiert sich im internationalen Vergleich ziemlich aufgeblasen und behäbig. Die Kommunikation ist veraltet, zeitraubend oder gar eingeschränkt. Die schiere Anzahl an Kliniken und Klinikbetten ist kein Maß dafür, wie gut die Gesundheitsversorgung dann am Bett tatsächlich funktioniert. Im Ausland leben die Menschen mit – oder vielleicht auch aufgrund weniger Aufwand – mitunter deutlich gesünder als hier in Deutschland.
Fast immer wurden Medikamente gleichermaßen für Männer und Frauen verschrieben. Nun aber weiß man: Je nach Geschlecht braucht es andere Dosen. Für Frauen hat das mitunter fatale Folgen. Warum es ein Umdenken braucht, erfährst du hier.

Es geht nicht darum, die Gesundheitssysteme anderer Länder zu kopieren. Trotzdem wird es immer offensichtlicher, dass viele andere Länder ein schlankeres, digitales und daher effizienteres Gesundheitssystem haben. Mit diesem Wissen und dieser langjährigen Erfahrung könnte man in Deutschland einiges umkrempeln – um es Ärzt:innen, Patient:innen und dem ganzen Verwaltungsapparat dazwischen und dahinter einfacher zu machen.

Wir alle profitieren von Digitalisierung und zentraler Forschung
Solange Deutschland hinter diesen Möglichkeiten zurückbleibt, ist das nicht nur schade für den Forschungsstandort, sondern betrifft maßgeblich auch die Gesundheit der Menschen: Sie bekommen womöglich zu lange eine kaum wirksame Behandlung, weil man nicht genau weiß, was wirklich wirkt. Der Zeitpunkt reversibler Gesundheitsschäden wird überschritten.

Je älter und kränklicher die deutsche Bevölkerung wird, desto mehr ist sie auf die schon jetzt angespannte bis überforderte Gesundheitsversorgung angewiesen. Auf Jahre ist keine Entspannung und Besserung in Sicht, daher könnte ein schlankeres System viel unnötige Last, vermeidbare Arztbesuche, falsch gewählte Therapien und Operationen einsparen.

Ohne medizinische Daten kein Fortschritt
Gesundheitsdaten sind privat und besonders schützenswert. Trotzdem sind die Daten als solche die Grundlage, auf der wissenschaftliche und medizinische Evidenz seit jeher beruht. Unser Wissen über die Medizin beruht auf den Erkenntnissen aller bisher behandelter Menschen.

Die Gesundheit von uns hängt daher auch in Zukunft davon ab, wie mit den Daten umgegangen wird – und ob sie in der Klinik verschlossen bleiben, tagelang per Fax unterwegs sind – oder tatsächlich Teil des medizinischen Fortschritts werden.

Schreibe einen Kommentar