Was kann man gegen Schädlinge im Garten tun?
Letztlich ist es aber umso besser, je mehr Tierarten sich im heimischen Garten oder oben auf dem Balkon niederlassen und er insektenfreundlich ist. Darunter werden immer auch mal solche Arten sein, die man sich nicht gewünscht hat. Solange die Tiere keine Überhand nehmen, wird früher oder später aber auch der Fressfeind auftauchen. Sind also Käfer oder Vögel erst einmal da, ist die Plage möglicherweise schon bald wieder vorbei. Besser ist es aber, die Tiere wie die Blattlaus gar nicht erst groß vermehren zu lassen.
Nicht immer muss man direkt chemisches Spray verteilen, denn das ein oder andere Breitband-Insektizid kann auch bei anderen Tierarten Schäden hinterlassen – das ist ja aber nicht gewollt.
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Wie bekämpft man Schädlinge ohne Chemie?
Es gibt Pflanzen, die allein durch ihren Duft so manch unerwünschtes Insekt fernhalten soll. Wer im Internet danach sucht, kann sich vor lauter Tipps kaum retten: Lavendel oder Eukalyptusöl gegen Ungeziefer, Tomaten gegen Mücken, Duftgeranien gegen Wespen.
Nicht selten rettet man sich dort jedoch mit Formulierungen, die eine abschreckende Wirkung andeuten, aber eben nichts versprechen oder der Absatz endet mit: „Aber schaden wird’s zumindest nicht“. Das war ja aber nicht Sinn der Sache. Verlassen kann man sich daher auf die Aussagen vieler Blogs nicht.
Ätherische Öle als Insektenschutz
Das soll nicht heißen, dass manch ein Tipp nicht wirkt. Die Wirkung ätherischer Öle auf Bakterien, Pilze und eben auch Insekten ist schon häufiger untersucht worden. Allerdings
wurden die pflanzlichen Öle oftmals direkt gegen Schädlinge eingesetzt. So gelten sie als Alternative zum Insektenspray mit synthetischen Wirkstoffen durchaus empfehlenswert. Ob aber die Pflanze im Blumentopf das Haus von Flug- oder Stichinsekten fernhält, das lässt sich so pauschal nicht sagen.
Nahaufnahme von Karotten, die in einem BioGemüsegarten gepflanzt wurden
Die Wirkung ätherischer Öle auf Bakterien, Pilze und eben auch Insekten ist schon häufiger untersucht worden; Foto: imageBROKER / newspixx vario images
Beispielweise wurde mal ein Tomaten-Inhaltsstoff namens IBI-246 gegen Mücken erprobt, seit einer Meldung vor 20 Jahren hat sich seitdem aber nichts getan. Und auch in nur wenigen wissenschaftlichen Veröffentlichungen haben Forschende ätherische Öle diverser Pflanzen gegen z.B. Wespenarten erprobt – immerhin: dort schien es zu wirken.
Schädlinge bevorzugen ihre Lieblingsspeise
Viele Tipps aus dem Internet können sogar zum Gegenteil führen. So werden beispielswiese Ringelblumen als biologische Abwehr gegen Schnecken empfohlen. Tatsächlich werden aber genau Ringelblumen von Schnecken gerne gefressen und können diese sogar anlocken.
Was jedoch oftmals funktioniert: Manche Tiere bevorzugen die ein oder andere Pflanzenart. Wer also sein Gemüse vor Blattläusen schützen will, der kann zum Beispiel versuchen, die Tiere mit Kapuzinerkresse an einer bestimmten Stelle einzufangen. Das ist weitaus günstiger, als ständig neue Blühpflanzen oder Gemüse anzupflanzen.
Nützlinge: Insekten mit Insekten bekämpfen
Eine weitere Idee: Nützlinge aussetzen, also Fressfeinde der Schädlinge einzukaufen und auszusetzen. Mittlerweile gibt es viele Nützlingslarven angezüchtet und verpackt zu kaufen. Auf einer Pappkarte sitzen dann Dutzende Larven, beispielsweise der Schlupfweise, schlüpfen und machen sich direkt danach daran, ihre Beute zu suchen. Das können etwa Motten sein, im Garten aber eher weiße Fliegen. Es funktioniert tatsächlich, wenn man diese Methode sehr früh einsetzt. Eine biologische Schädlingsabwehr sozusagen.
Der Nachteil: Viele Arten wie der Marienkäfer haben ein etwas breiteres Beutespektrum, fressen also nicht nur Blattläuse, sondern auch ganz andere Tierlarven – auch solche, mit denen man im Garten oder auf dem Balkon kein Problem hat.