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Was wird aus Europa, wenn Russland den Erdgashahn zudreht?

Das ist passiert: Die Vereinigten Staaten und die EU-Staaten drohen Moskau mit Wirtschaftssanktionen, falls die Ukraine militärisch angegriffen wird. Doch Europa ist zu einem grossen Masse von russischen Energielieferungen abhängig. Rund die Hälfte der Erdgasimporte kommen von dort. Um die Folgen zu mildern, sollte Russland den Gashahn tatsächlich zudrehen, haben die USA und die europäischen Alliierten Gespräche mit weiteren Lieferanten aufgenommen. In Medienberichten ist der Name Katar gefallen, einer der weltweit führenden Exporteure von Flüssigerdgas (LNG). Zum Bericht Das ist der Hintergrund: Von der Ukraine-Krise betroffen werden könnte auch die Ostsee-Pipeline Nord Stream 2, die in Zukunft Erdgas direkt von Russland nach Deutschland bringen soll. Die deutsche Regierung unterstrich jüngst, dass die Pipeline ein Ziel für Vergeltungsmassnahmen werden könne, wenn Russland Energie einsetzt, um Europa zu erpressen. Doch weder Berlin noch Moskau benötigen die Pipeline gegenwärtig, weil es genügend Kapazitäten gibt, argumentiert der französische Energieexperte Thierry Bros. Das sagt der Experte: Der Geschichtsprofessor Nicholas Mulder warnt vor weiteren Sanktionen gegen Russland. «Das russische Wirtschaftssystem ist bereits gut auf weiteren westlichen Druck vorbereitet. Der Grenznutzen zusätzlicher Sanktionen nimmt daher in der gegenwärtigen Situation stark ab.» Im Interview schlägt er einen Kurswechsel in der Ukraine-Krise vor. Der Westen solle den Russen lieber die Aufhebung von bereits bestehenden Sanktionen anbieten. Zum Interview

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